Zielgruppe für Netzwerkspeicher wächst

NAS: Speicherzwerge mit Zukunftspotential

2. Oktober 2009, 5:47 Uhr | Ulrike Garlet
NetApps hat im NAS-Markt die Nase deutlich vorn, gefolgt von EMC und IBM

Vor allem das rasante Wachstum unstrukturierter Daten begünstigt den Siegeszug von NAS-Systemen in Unternehmen. Aber auch für Privatanwender sind Netzwerkspeicher eine ideale Lösung zur Speicherung und Sicherung ihrer digitalen Daten. Immer mehr Anbieter entdecken den lukrativen Wachstumsmarkt.

Von Jahr zu Jahr wächst in Unternehmen die Datenflut. Vor allem die unstrukturierten Daten wie Bilddateien, Word-Dokumente und Email-Anhänge explodieren und machen mittlerweile einen Großteil des Datenbestandes bei Firmen aus.

In Privathaushalten sieht es oft kaum anders aus. Digitale Fotos, Video und MP3-Dateien belegen immer mehr Speicherplatz und lagern auch einem Sammelsurium von CDs, USB-Sticks und externen Festplatten. Privat- wie Business-Anwender suchen deswegen Speichermöglichkeiten, um dem Datenvolumen Herr zu werden. Die Lösung, egal ob Großunternehmen, Home Office oder Privatnutzer, ist oft die gleiche: Network Attached Storage, kurz NAS.

Während NAS-Systeme lange Zeit vor allem in großen Unternehmen zum Einsatz gekommen sind, eröffnen die fallenden Preise für Speicher immer neue Zielgruppen vom Mittelstand bis zu Kleinstunternehmen. Auch Privatanwender setzen die erschwinglichen Speicherlösungen inzwischen ein. NAS-Systeme haben tatsächlich eine ganze Reihe von Vorzügen - und zwar sowohl für Privatnutzer, als auch für Unternehmen. Sie sind einfach und kostengünstig und können problemlos sehr große Datenmengen bewältigen. Selbst bei Consumer-Geräten gibt es inzwischen Systeme mit einer Speicherkapazität von acht Terabyte. Die Daten lagern auf einem NAS an einem zentralen Ort, auf die mehrere ins Netzwerk eingebundene Endgeräte vom PC und Notebook bis zum Media-Player und der Playstation zugegriffen werden kann.

Im Gegensatz zu externen Festplatten eignen sich NAS-Systeme nicht nur zum Speichern von Daten. Da sie auch als Backup eingesetzt werden können, lagern die Daten auf einem NAS auch sicher. Gerade bei unternehmenskritischen Daten sollten Netzwerkspeicher allerdings nicht als alleiniges Backup eingesetzt werden, da ein NAS meist ebenfalls im Büro seinen Platz hat und deswegen keinen Schutz bei Vorfällen wie Bränden oder Wasserschäden bietet.

Angesichts der größer werdenden Zielgruppe ist es nicht verwunderlich, dass sich der Markt für NAS-Systeme auf Wachstumskurs befindet. Zwar hat in diesem Jahr die Wirtschaftskrise das Wachstum leicht verlangsamt. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Gartner geht jedoch davon aus, dass sich der Markt schnell erholen wird. Die Analysten von Gartner erwarten bereits für das kommende Jahr eine Wiederbelebung des Marktes. Spätestens im Jahr 2011 soll der Markt dann wieder so richtig Fahrt aufnehmen.

Angeführt wird der Markt nach den Berechnungen von Gartner von NetApp. Der NAS-Pionier vereinte 2008 einen Anteil von 42,3 Prozent auf sich, musste im Vergleich zum Vorjahr allerdings Marktanteile an seine Wettbewerber abtreten. Nummer zwei im NAS-Markt ist der weltweitgrößte Storage-Hersteller EMC mit einem Anteil von 11,7 Prozent. Auf Platz 3 schaffte es 2008 IBM (8,2 Prozent), gefolgt von DataDomain (7,0 Prozent) und HP (4,4 Prozent).

»Der NAS-Markt wird weiter wachsen. Aufgrund der rapiden Datenzunahme werden auch kleine und mittelständische Unternehmen mehr und mehr ihre Speicher ins Netzwerk verlagern. Aber auch in großen Oracle-Installationen erhält NAS aufgrund der Einfachheit oft den Vorzug gegenüber einer aufwändigeren SAN-Umgebung«, ist sich Peter Wüst, Director Systems Engineering bei NetApp, sicher. NAS stehe bei NetApp für echtes File-Sharing über Windows und Unix, so dass der Effekt der Speicherkonsolidierung sehr hoch sei.

»Wir sehen NAS heute als Teil unserer Unified Storage-Architektur, die NAS, FC SAN und IP SAN auf einer Plattform und unter einheitlichem Management kombiniert. Soweit es die Eigenheiten der Applikationen zulassen, haben unsere Kunden bei der Storage-Infrastruktur jederzeit freie Wahl«, so Peter Wüst.


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