James Walker, der Präsident des Industrieverbands Cloud Ethernet Forum (CEF) hat fünf Punkte bekanntgegeben, die man im CEF und seinen Arbeitsgruppen vorrangig bearbeiten will. Die fünf Arbeitsbereiche führt der Verband unter dem Akronym "VASPA" für "Virtualisierung, Automation, Security, Programmierbarkeit und Analyse". Ziel ist eine offene, standardbasierte Cloud-Vernetzung mittels Ethernet.
„Netzwerke verzeichnen eine Reihe grundlegender Veränderungen unter dem Druck von Mobilität und dem Schritt in Richtung Cloud-Services“, so CEF-Präsident Walker. Gegenwärtig verspreche die rasante Zunahme bei der maschinellen Kommunikation (Machine to Machine, M2M) das schnellste Wachstum bei Verbindungen, wobei 73 Prozent der Geräte mobil seien. „Wenn die Branche – Hersteller, Service-Provider und Over-the-Top-Provider – nicht wirklich zusammenarbeitet, um weltweite Standards zu definieren und die Fragestellungen anzugehen, dann könnte die Cloud ein Opfer des eigenen Erfolges werden“, mahnt Walker.
Vor diesem Hintergrund sollen die CEF-Arbeitsgruppen spezifische Problemstellungen angehen. Der Fokus der Arbeit liegt auf fünf Basisbereichen:
* Virtualisierung: Citrix, Microsoft und VMware weiten derzeit ihre Plattformen in Richtung Netzwerkvirtualisierung aus. Netzwerk-Service-Provider müssen den durchgängigen Transport von Speicherdaten und virtuellen Maschinen (VMs) sowie das Tunneling in virtuellen Netzwerken bewältigen. Es muss dabei laut CEF sichergestellt sein, dass ein einheitliches Management-Layer im gesamten Netzwerk vorhanden ist und die geforderte Performance für Cloud-Traffic bereitstellen kann. Network Function Virtualization (NFV) spiele hier ebenfalls eine Rolle.
* Automation: Angesichts des zügigen Wachstum bei der automatischen Bereitstellung virtueller Server und Storage Pools ist die Netzwerkautomatisierung hier in Verzug geraten, so das CEF. Herstellerunabhängige Protokolle und Standards für die Beschleunigung der Netzwerkautomation sowie die Definition und Bereitstellung von Services insbesondere über mehrere Service-Provider hinweg sowie für Hybrid-Cloud-Umgebungen seien daher dringend erforderlich.
* Sicherheit: Für weiteres Wachstum benötige das Cloud Computing robuste Strukturen für eine durchgängige Sicherheit, so das CEF. Die Industrie müsse Richtlinien formulieren und die Entscheidungen der Regierungen und Regulierungsbehörden umsetzen.
* Programmierbarkeit: Nur wenige Switches und Router sind offen für APIs von Drittherstellern, betont man beim CEF. Eine Anzahl von Gruppen einschließlich ETSI und ONF arbeite daran im Rahmen einzelner Anwender-Domains, aber es sei eine Koordination erforderlich, um die Notwendigkeiten des Cloud Computings und des Provider-übergreifenden Betriebs abzudecken.
* Analyse: Ein kontinuierlicher Austausch von Informationen zwischen dem Netzwerk und dem Cloud-Service-Provider über die Netzwerk- und Service-Performance sind laut dem Cloud Ethernet Forum notwendig, zudem aber auch Echtzeitanalysen, ob zusätzliche Ressourcen entweder von der Cloud oder vom Netzwerk-Service-Provider bereitzustellen sind.
„Wenn Unternehmen glauben, dass ihre Zukunft von der Lösung dieser fünf Problemstellungen abhängt, dann ist es jetzt an der Zeit, dem CEF beizutreten und dabei zu helfen, die Zukunft von Cloud-Services zu gestalten“, so James Walker. „Wie das MEF (Metro Ethernet Forum, d. Red.) den 50-Milliarden-Dollar-Carrier-Ethernet-Markt definiert hat, so kann das CEF den 200-Milliarden-Dollar-Cloud-Service-Markt der Zukunft gestalten.“
Das Cloud Ethernet Forum ist eine Industrievereinigung von Cloud-Service-Providern, Netzwerk-Service-Providern, Geräteherstellern, Systemintegratoren und Softwarehäusern, die sich auf die Entwicklung von Cloud-Ethernet-Technik durch offene Standards konzentrieren. Weitere Informationen finden sich unter www.cloudethernet.org.