Der im Januar von HP und der Deutschen Post angekündigte Milliarde-Deal über ein weltweites Outsourcing, zu dem auch der Kurierdienst DHL gehören sollte, ist geplatzt.
US-Medienberichten zufolge will die Post den im Januar angekündigten Outsourcing-Auftrag nicht
mehr vergeben, da sich die erhofften Kostenvorteile nicht mehr realisieren lassen.
Damit platzt nach einer Evaluierungs-Zeit von nur sechs Monaten ein für HP wichtiges
Prestigeprojekt, mit dem man sich vor allem als globaler Partner für umfangreiche
RZ-Dienstleistungen positionieren wollte.
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/hp-deutschland-chef_outsourcing_ueberbrueckt_phasen_im_it-industrialisierungsprozess:/2008005/31370510_ha_CZ.html?thes=">HP-Deutschland-Chef:
"Outsourcing überbrückt Phasen im IT-Industrialisierungsprozess"
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/mit_eds_sagt_hp_der_ibm_den_outsourcing-kampf_an:/2008021/31521642_ha_CZ.html?thes=">Mit
EDS sagt HP der IBM den Outsourcing-Kampf an
Das Outsourcing durch die Post sollte das Überstellen von 2500 Mitarbeitern sowie die Übernahme
von Rechenzentren in Deutschland, den USA, Malaysia, Tschechien und anderen Ländern umfassen. Wie
groß das geplante Auftragsvolumen war, ist nicht bekannt, doch in der im Januar veröffentlichten
Absichtserklärung (Letter of Intent) hieß es, dass die Post "mindestens eine Milliarde Euro
einsparen wird".
Doch dieses Ziel scheint heute unerreichbar. Wobei es nicht so ist, dass die von HP
veranschlagten Kosten falsch waren, sondern dass die interne IT-Abteilung der Post inzwischen
kostengünstiger arbeiten kann. "Beide Unternehmen haben in den vergangenen sechs Monaten die
Risiken und Vorteile einer Outsourcing-Vereinbarung geprüft. In dieser Zeit haben sich die Kosten
und Angebote unserer IT-Dienstleistungen erheblich verbessert ohne dass der Service-Level davon
beeinträchtigt wurde. Kurz gesagt: Unsere verbesserte Situation hat es HP schwerer gemacht die
erhofften Kostenvorteile noch zu erreichen", schrieb der Chef der Post-IT-Dienstleistungen, Stephen
McGuckin, in einer E-Mail an seine Mitarbeiter.
Als der Deal im Januar angekündigt wurde gab es viel Applaus von den Analysten. "Es zeigt sich,
dass die Outsourcing-Anbieter die großen Gewinner dieser Rezessionsphase sind; ich rechne noch mit
vielen ähnlichen Abkommen", schrieb damals Gartner-Analyst Claudio DaRold.
Seitens der Post gibt es noch keine offizielle Bestätigung über den jetzt geplatzten Deal, doch
bei HP hat man sich schon entsprechend enttäuscht geäußert: "Das HP-Team hat eine Reihe von
Verbesserungen an der IT-Infrastruktur der Post identifiziert, ohne dass ein Outsourcing
erforderlich ist", sagte ein HP-Sprecher.
Harald Weiss/CZ/pk