Restrukturierungen bei Cisco

Robbins bereitet das nächste Kapitel vor

24. Juli 2015, 9:53 Uhr | Timo Scheibe
Chuck Robbins bereitet sich auf seine Zeit als Cisco-CEO vor
© Cisco

In wenigen Tagen löst Chuck Robbins John Chambers als neuen CEO bei Cisco ab. In einem Blog-Eintrag kündigt der designierte CEO neben dem Verkauf der Set-Top-Box-Sparte auch weitere Maßnahmen an.

Der designierte Cisco-Ceo Chuck Robbins hat nur wenige Tage vor seinem Amtsantritt den Verkauf der Set-Top-Box-Sparte an Technicolor bekannt gegeben. Das französische Unternehmen bezahlt für die Connected Device Divison 413 Millionen Euro in bar. Darüber hinaus erhält Cisco 137 Millionen Euro an neu ausgeschütteten Technicolor- Aktien. Beide Hersteller einigten sich zudem auf eine gemeinsame Partnerschaft für die Entwicklung von neuen Video- und Breitband-Technologien mit besonderem Fokus auf Internet of Things-Lösungen und –Dienstleistungen. Wenn die Transaktion voraussichtlich im vierten Quartal 2015 abgeschlossen sein wird, wechselt Hilton Romanski, Senior Vice President und Chief Strategy Officer bei Cisco, in den Vorstand von Technicolor.

Die Set-Top-Box-Sparte ist seit der Übernahme von Scientific-Atlanta vor zehn Jahren Bestandteil des Cisco-Portfolios. Damals hatte man das Ziel, die Boxen in das LAN-Portfolio des Consumer-Brands Linksys aufzunehmen, das anscheinend nie passierte. Seit dem Verkauf der Linksys-Sparte an Belkin, scheint die Video-Sparte nicht mehr in die Unternehmensstrategie von Cisco zu passen. Über die letzten zwölf Monate erzielte der Netzwerkausrüster mit Set-Top-Boxen für Fernseher noch einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar. Dieser ist aber im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig. Im Jahr 2013 lag dieser noch bei 2,6 Milliarden US-Dollar.

Dennoch betont Robbins, dass der Verkauf kein Rückzug aus dem Video-Bereich ist: »Mit dieser Aktion priorisieren wir unser Investment, um unsere Strategie von Video in der Cloud verstärkt nachzugehen.« Dies soll ebenfalls durch die Entwicklungspartnerschaft mit Technicolor untermauert werden. Auch sollen die Bereiche für Video für Infrastruktur-Anbieter weiterhin Bestandteil von Cisco bleiben. Sowohl bei Video-Cloud als auch bei den Lösungen und Produkten für Infrastruktur-Anbieter konzentriert sich der Konzern künftig auf den B2B-Bereich.

In seinem Blog-Eintrag kündigt Robbins weitere Umstrukturierungen und Investitionen im Unternehmen und Portfolio an. Von den Änderungen werden einige Funktionen und Niederlassungen sowie »eine begrenzte Zahl von Mitarbeitern betroffen sein.« Trotzdem werde Cisco laut Robbins sowohl das vierte Quartal als auch das Geschäftsjahr mit mehr Mitarbeitern abschließen.


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