Wer kleine SANs betreiben möchte, kann derzeit ohne Bedenken in 4-GBit/s-Equipment investieren. Die Geschwindigkeit reicht für den Großteil der möglichen Anwendungen noch mehrere Jahre aus. Dank der Rückwärtskompatibilität von 8-Gbit/s-FC brauchen sich die Speicherverwalter keine Sorgen darüber zu machen, dass künftige Produkte nicht mit aktuellen funktionieren. Trotz aller Bemühungen der Hersteller zur Interoperabilität sollten sich die Nutzer dennoch bei den Speicher-Switchen auf einen Produzenten festlegen. Betreiber großer SANs haben das ohnehin bereits hinter sich. Hier gibt es in absehbarer Zeit Module mit schnelleren Ports für bestehende Direktoren, gefolgt von neuen Direktoren.
Im Auge behalten sollten Speicherverwalter eine neue Technologie, welche im kommenden Jahr Marktreife erreichen dürfte: Fibre-Channel-Over-Ethernet, kurz FCoE. An diesem Mix aus zuverlässiger Datacenter-Ethernet-Hardware und dem FCoE-Protokoll arbeiten alle FC-Hersteller. 10-GBit/s-FC und -Ethernet setzen ohnehin einen nahezu identischen Hardware-Layer ein. Daher eignet sich der Physical-Link theoretisch sowohl für FC- als auch für Ethernet-Frames. Allerdings erlaubt die Ethernet-Spezifikation recht langsame Latency-Timings und auch den Verlust des einen oder anderen Pakets. FC-Verbidnugnen brauchen ein straffes Timing ohne Paketverlust. FCoE-taugliche Switches und Adapter müssen daher einen besonderen Datacenter-Ethernet-Standard erfüllen. Damit können Anwender über einen einzigen 10-GBit/s-Adapter SAN und LAN simultan betreiben. FCoE wird reine FC-SANs nicht ersetzen können. Allerdings lassen sich damit FC-SANs transparent erweitern. Ethernet-WAN-Links könnten SANs bis zur Außenstelle verlängern, ohne dazu eine aufwändigere Protokollumwandlung wie FCIP, iFCP oder iSCSI zu benötigen.
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