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Sicherheit soll den Cloud-Goldrausch am Leben halten

9. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Von CSC über Unisys bis zu NTT: Über die Betonung des Sicherheitsaspekts wollen IT-Dienstleister und Netzwerk-Anbieter dafür sorgen, dass sich ihre Hoffnungen auf das große Geldverdienen im Cloud Computing tatsächlich erfüllen. Denn die meisten Anwender sind nach wie vor skeptisch.

Microsoft findet für seine Cloud-basierte Online-Services mehr und mehr Partner. Auch CSC hat
nun eine Vereinbarung über den weltweiten Verkauf der Microsoft Business Productivity Online Suite
(BPOS) geschlossen. Durch den Einsatz der Business Productivity Online Suite in Verbindung mit den
sonstigen Microsoft Online Services sowie den CSC Trusted Cloud Services biete man Unternehmen ein
spezifisches Angebot für private, kundengeführte Cloud-Dienste sowie öffentliche Cloud Services,
verspricht CSC. Durch die weltweite Zusammenarbeit erwarten CSC und Microsoft, dass Millionen von
Anwendern zur Business Productivity Online Suite wechseln.

CSC ist aber bei weitem nicht der einzige Cloud-Partner für die BPOS-Mietsoftware. So hat sich
Microsoft bereits andere Outsourcing-Größen wie HP/EDS oder Atos Origin an Bord geholt. CSC will
die Microsoft Online-Services nun in sein sonstiges Cloud-Services-Angebot integrieren. Dieses
umfasst etwa unternehmensweite Cloud-Orchestration-Services für eine automatisierte
Zusammenstellung, Koordination, Verwaltung, Sicherung und den Betrieb privater, öffentlicher und
hybrider Cloud-Computing-Umgebungen inklusive Service-Level-Management, Fernüberwachung,
Berichterstellung, Auditierung und Datentransparenz.

Als Trusted-Cloud-Services wiederum bezeichnet CSC sein Portfolio an Desktop, Computing, Storage
und Netzwerk-Services, die bestimmte Kriterien in Sachen Service-Levels und Security erfüllen.

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Mit der Betonung des Sicherheitsaspektes ist CSC jedoch im Cloud-Umfeld nicht allein. Auch
Unisys rührt die Secure-Cloud-Trommel und hofft so die oftmals geäußerten Bedenken hinsichtlich der
Datensicherheit zu zerstreuen. Rich Marcello, President, Unisys Systems und Technology. "Unsere
Kunden sehen großes Potential darin, Unternehmensapplikationen und Daten in eine Cloud-Umgebung zu
verschieben, aber ihnen fehlt dabei ein verlässliches Security-Konzept."

Bei seinem Secure-Cloud-Ansatz bedient sich Unisys daher nun der zum Patent angemeldeten
Stealth-Technologie, die ursprünglich für die Herausforderungen beim Datenschutz für Anwendungen im
öffentlichen Sektor entwickelt wurde. Diese tarnt Daten durch multiple Authentifizierungs- und
Verschlüsselungsverfahren und teilt sie bitweise in unterschiedliche Pakete auf. Die Daten bewegen
sich dadurch verdeckt über die Netzwerke hinweg.

Die Stealth-Technologie macht also verschlüsselte Daten beim Transfer durch die Infrastruktur
solange unsichtbar, bis sie beim autorisierten Kunden ankommen und dort wieder zusammengesetzt
sind. Unisys plant außerdem eine Stealth-Lösung für Datensicherheit in Storage Area Networks (SAN),
indem dieselbe Tarnkappenfunktion für "ruhende Daten" in einer virtualisierten Storage-Umgebung
übernommen wird.

Dass Sicherheit nach wie vor eine der Haupthürden für die Cloud ist, belegt auch eine Umfrage
der US-Analysten Information Technology Intelligence Corp. (ITIC) unter 300 Unternehmen weltweit.
Danach wollen 85 Prozent der IT-Verantwortlichen in den kommenden zwölf Monaten keine
Cloud-Computing-Dienste nutzen. Der wichtigste Grund für die Zurückhaltung liege in den mit
Cloud-Diensten verbundenen Sicherheitsrisiken. Sorgen bereite potenziellen Nutzern aber auch die
Verfügbarkeit der Services über eine Public Cloud, so ITIC.

83 Prozent der Unternehmen fordern daher spezifische Datensicherheits-Garantien, bevor sie ihre
Daten in die Cloud umziehen. 73 Prozent wollen zudem schnelle Reaktionszeiten für technischen
Service und Support garantiert haben.

Neben IT-Dienstleistern und Outsourcern wie CSC und Unisys ist der Hype um das Cloud Computing
aber natürlich auch für klassische Netzwerk-Dienstleister ein gefundenes Fressen. Entsprechend baut
nun auch etwa Colt Telecom sein Managed Services-Portfolio weiter aus und führt eine COLT
Enterprise Cloud-Plattform ein. Diese besteht aus einer Reihe von Diensten, die im Laufe des Jahres
2009 eingeführt werden.

1. Den Anfang macht Managed Workspace: Dieses Angebot bietet On demand Zugriff auf
Desktop-Applikationen wie Office, Sharepoint, Visio, Project, Messaging und Blackberry. Managed
Workspace ist ab Juli 2009 verfügbar.

2. Der nächste Schritt ist die Einführung von Cloud Infrastructure Services. Dabei kommen
virtuelle Server im Rahmen einer gemeinsam genutzten oder dedizierten Infrastruktur mit
serverbasierten Storage- und Backup-Kapazitäten zum Einsatz.

3. Als drittes Element der Enterprise Cloud Platform plant Colt die Managed Application
Services. Diese gewähren den Kunden Zugriff auf gemeinsam genutzte und dedizierte Ressourcen, die
durch anwendungsspezifische Service Level Agreements (SLAs) jederzeit optimale Performance
garantieren.

Sämtliche Dienste sollen Ende 2009 zur Verfügung stehen und bestmögliche Flexibilität und
Sicherheit bieten, verspricht Colt.

Auch der japanische Netzriese NTT streckt sein Fühler in Richtung Cloud aus und hat hierzu erst
kürzlich eine Kooperration mit dem Software-as-a-Service-Spezialisten OpSource geschlossen. Zudem
verstärkt NTT seine IT-Dienstleistung NTT Com mit Security-Know. Die Japaner wollen den Ismaninger
Security-Dienster Integralis übernehmen, der schon seit Jahren im Umfeld von Managed Security
Services aktiv ist. Ähnliche Security-Aufkäufe hatten bereits die Netzwerk-Konkurrenten Verizon
(Cybertrust) und BT (Counterpane) getätigt, die damit nun ebenfalls ihre jeweiligen
Cloud-Initiativen aufwerten:
"BT startet mit Virtual Data Centre in die Cloud-Ära".

Armin Barnitzke/CZ


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