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Netzwerkausrüster positionieren sich für SDN

Software regiert das Netz

Software-Defined Networking (SDN) soll im Netzwerk jene Trennung zwischen Hardware und Software umsetzen, die sich im Backend-Bereich in Form der Server-Virtualisierung vollzogen hat. Ziel ist eine dynamische und dabei durchgängig automatisierbare Provisionierung und Umkonfiguration der Ressourcen. Die Diskussion rankte sich lange vor allem um das Protokoll Openflow. Doch die Netzwerkausrüster betonen verstärkt die Bedeutung applikationsbezogener Services und Kontrolle. Jeder kocht hier sein eigenes SDN-Süppchen, droht sich doch der Schwerpunkt vom Hardware- zum Middleware-Anbieter zu verlagern.Das SDN-Konzept sieht eine Trennung der Datentransport-Hardware (Switches) von der Kontrollinstanz vor, die den Datenfluss steuert (SDN Controller). Dies erfordert eine normierte Schnittstelle zwischen Netzwerkgerätschaft und Controller sowie ein einheitliches Steuerungsprotokoll. Zur Flow-Kontrolle hat sich die Branche längst auf Openflow geeinigt. Openflow gibt es schon seit 2007: Ursprünglich von der Stanford University und der University of California in Berkeley entwickelt, kümmert sich inzwischen die Open Networking Foundation (ONF) um das Standardprotokoll, das die Programmierung von Netzwerkgeräten für den flexibel anpassbaren Datentransport vereinfachen soll. Eine unvermittelt stark gestiegene Beachtung erfuhr Openflow im Juli 2012, als Virtualisierungsgigant VMware ankündigte, den SDN-Pionier Nicira für 1,26 Milliarden Dollar zu übernehmen.   Diese enorme Investition in ein Unternehmen, dessen Produkt sich damals gerade erst in der Betaphase bei einigen wenigen Testkunden befand, erinnert an den Kauf von VMware durch EMC Anfang 2004 für rund 625 Millionen Dollar: Damals machte der Speicherriese EMC klar, welch große Zukunft er der Virtualisierung beimisst. VMwares Paukenschlag im Sommer 2012 verdeutlichte: Der Anbieter sieht SDN als zentralen Baustein für das vollautomatisierte Cloud-Rechenzentrum (bei VMware "Software-Defined Data Center" oder SDDC genannt). Denn h

Autor:Dr. Wilhelm Greiner • 8.5.2013 • ca. 0:10 Min

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Die Switch-Hersteller - im Bild HP - setzen für die Southbound-Kommunikation auf Openflow, bei der Northbound-Schnittstelle hingegen kämpft man um die eigene Positionierung. Bild: HP

Das Konzept SDN, veranschaulicht am Beispiel von Juniper: Das Netzwerk agiert als offene, programmierbare Plattform, das sich an Applikationsanforderungen anpassen lässt. Bild: Juniper
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