Grundsätzlich halten Experten eine mögliche Denkweise »ISCSI gleich billig« für nicht angebracht. »In Umgebungen, in denen hohe Geschwindigkeit, maximale Erweiterungsmöglichkeiten sowie hohe Lasten gefordert sind, müssen die Anforderungen sehr genau beleuchtet werden «, fordert HP-Manager Kraft. »Immerhin ist zu bedenken, dass die Daten mit einem umfangreichen Protokoll zu bewegen sind und dabei durch den TCP/IPStack zu transportieren sind.« Dies erzeuge Last im Netzwerk und beeinflusse die Performance, was möglicherweise dedizierte Netze oder Offline-Engines nötig macht und die Kalkulation dann beeinträchtigt. Auch das Thema Datenverschlüsselung gilt es unter Umständen zu berücksichtigen.
Laut Benedikt Braun, Storage-Consultant bei IBM, gibt es klare Ausschlusskriterien für ISCSI: »Prinzipiell wird von ISCSI Abstand genommen, sobald ein höherer Anspruch an Performance und Verfügbarkeit besteht. Die geringere Leistungsfähigkeit ist durch den Unterschied des IP-Protokolls zum FC-Protokoll zu begründen.« Das IP-Protokoll benutzt Pakete, die einzeln verschickt werden und auch mal mit anderen Paketen kollidieren (CSMA/CD). Bei einer hohen Last auf dem Netz, kann das erhebliche Performanceeinbußen mit sich bringen. Das FC-Protokoll verschickt die Daten als Blöcke. Das heißt, immer in der richtigen Reihenfolge mit hoher Geschwindigkeit.
»Eine detaillierte Planung relativiert viele Nachteile von ISCSI «, sagt TIM-Manager Falk. »Separierung des ISCSI-Verkehrs sowie der Einsatz von Offload-Karten verbessern die Performance.« Allerdings sei dies mit zusätzlichen Kosten verbunden. Aus der jüngsten Umfrage der Enterprise Storage Group (ESG) gehe sogar hervor, dass die ersten Unternehmen, die ISCSI eingeführt haben, auf keinerlei Geschwindigkeitsprobleme gestoßen sind.
Die Zukunftsprognosen für ISCSI lassen sich als rosig bezeichnen. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung wird 10-Gbit- Ethernet sein. Diese schnellere Architektur eliminiert dann die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen FC- und IP-SAN. Derzeit ist diese Technologie allerdings teurer als FC und nur in Ausnahmefällen wirklich attraktiv. Das ändert sich aber sicherlich in den nächsten zwei Jahren. Neben dem üblichen Kapazitätsanstieg dürfen IT-Administratoren in den kommenden ein bis zwei Jahren mit einem Wachstum an Funktionalitäten rechnen. Unter anderem liefert Quantum seine »DXi«- Appliance bereits mit Deduplikation aus. Weitere Anbieter werden diesem Beispiel folgen; hinzu kommen Funktionen wie Snapshots und Replikation.
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