Speicherpreise mit Tendenz nach oben (Fortsetzung)
- Speicherpreise mit Tendenz nach oben
- Speicherpreise mit Tendenz nach oben (Fortsetzung)
Im Upgrade-Geschäft für Marken- Server, -PCs und -Notebooks tragen DDR1-RAMs noch zu 25 bis 30 Prozent des Volumens bei. Auf Grund des im Durchschnitt höheren Verkaufspreises (ASP, Average- Selling-Price) für die älteren DDR1-Speicher beträgt der Umsatzanteil im Upgrade-Markt jedoch fast 50 Prozent. »Im Assemblierungsgeschäft sind DDR2-Riegel jedoch mit mehr als 80 Prozent des Volumens und zwei Drittel des Umsatzes deutlich dominierend«, sagt Marhöfer. »DDR3-Speicher sind noch immer ein Nischen-Produkt mit weniger als fünf Prozent des Volumens und Umsatzes. Die Markteinführung der Nehalem-Plattform von Intel wird dies jedoch voraussichtlich positiv beeinflussen.« Allerdings gäbe es natürlich »Early Adopter«-Märkte, wie den Gaming- und Performance-Bereich, in dem DDR3-Speicher schon deutlich mehr zum Umsatz beitragen. Über alle Technologien hinweg, entwickeln sich diese beiden Segmente laut Kingston sehr positiv.
Noch liegen die Marktpreise für DRAM-Chips unterhalb der Fertigungskosten. Das heißt, bei jedem Verkauf wird ins Negative gewirtschaftet. »Da der größte Block aus Festkosten besteht, die sich nicht durch das Herunterfahren der Produktion reduzieren lassen, bleibt den Chip-Herstellern nichts anderes übrig als zu versuchen, die Marktpreise nach oben zu bringen«, erklärt Kingston-Manager Marhöfer. »Beobachter spotten zwar, dass sie nur versuchen, die Preise ›nach oben zu reden‹, aber der Spotmarkt reagiert schon sehr sensibel auf eine Angebotsverringerung. Dieses Mal sieht es tatsächlich so aus, dass sowohl bei DRAM, als auch Flash-Speichern der Spotmarkt deutliche Angebotsreduzierungen verarbeiten muss.« Die Preise steigen dementsprechend tendenziell, wobei die Volatilität des Speichermarktes sicherlich die eine oder andere Pause, oder gar kurzfristigen Preisrückfall mit sich bringen dürfte.
»Für die Abnehmer der Chips wie Modul- und Flash-Karten-Hersteller sowie USB-Stick-Produzenten wird die Lagerhaltung eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, die globale Wirtschaftskrise irgendwie zu überstehen «, analysiert Linardatos. »Zu hohe oder zu niedrige Lagerbestände können sich fatal auf die Unternehmen auswirken.« Allerdings gibt es die optimale Lagerbestandsmenge nur in der Theorie. Der Fachhandel weiß dies und ordert dementsprechend nur nach Bedarf. Die Distribution hat es hier naturgemäß schwerer. Weil die On-Demand- Fertigung von Speichern noch nicht erfunden wurde, stehen die Hersteller hier vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe.