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Handel akzeptiert Preiserhöhung nur langsam

Speicherpreise mit Tendenz nach oben

Der Speichermarkt nimmt einen neuerlichen Anlauf, die Preise dauerhaft zu erhöhen. Nach einem Aufschlag von zum Teil über drei Euro pro Modul, büßen einige Typen bereits wieder die ersten Prozentpunkte ein. Für die Chip-Hersteller heißt es nun durchhalten, sonst droht die Pleite.

Autor:Markus Reuter • 15.4.2009 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Speicherpreise mit Tendenz nach oben
  2. Speicherpreise mit Tendenz nach oben (Fortsetzung)

Im Februar näherten sich die HEKs für Speichermodule neuen Tiefständen, zum Monatswechsel gelang der Branche eine Trendwende. Zwar schlossen die Kurse in der KW 15 wieder etwas niedriger, im Vergleich zur KW 13 liegen die Preise für DDR2-Bausteine zwischen vier und zwölf Prozent höher. Nachdem der Handel Preiserhöhungen im ersten Quartal nicht wirklich akzeptiert hat, scheint nun etwas mehr Einsicht zu herrschen.

»Die höheren Preise, die wir im Februar sowohl für DRAM- als auch Flash-Produkte gesehen haben, wurden vom Markt eher skeptisch zur Kenntnis genommen «, bestätigt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston. »Sowohl Volumen als auch Umsätze im Februar wurden dadurch negativ beeinflusst, nach einer kleinen Anpassung nach unten in der ersten Märzhälfte entwickelte sich der Absatz jedoch sehr positiv.« Auch wenn es schwer fällt, für den Markt sind die Preiserhöhungen unumgänglich.

Preise müssen höher werden

Dieses Jahr ist alles anders: DRAM-Hersteller müssen mit allen Mitteln, aus den roten Zahlen herauskommen. Bei vielen geht es schlicht um die Existenz, und da sind die bisher üblichen Verkäufe unterhalb der Produktionskosten das falsche Mittel. »Allerdings bemerkt auch die Nachfrageseite wie Systemhäuser und Fertigprodukt-Produzenten, dass es nicht mehr so einfach ist, die Preise nach unten zu drücken«, konstatiert George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend. »Als Folge hiervon sind die Preise sowohl im DDR-Segment, als auch im Flash-Bereich relativ fest. Erste Lieferengpässe waren in den vergangenen Wochen zu beobachten. Sollten die Chip-Hersteller jedoch auf hohen Beständen sitzen, könnten die Preise schnell wieder nach unten purzeln. « Vieles hänge davon ab, welche Seite sich als die stärkere erweist. Daher seien Preiserhöhungen ebenso denkbar wie -senkungen.

So schwer das wirtschaftliche Klima das Kaufverhalten beeinflusst. Für den Komponenten- Markt gibt es auch positive Tendenzen. »Zum Teil hilft die Rezession sogar, da ein qualitativ hochwertiges Speicher-Upgrade immer noch eine günstigere Lösung ist als die Anschaffung eines neuen Gerätes«, sagt Kingston-Manager Marhöfer gegenüber CRN.