Sun Microsystems stellt VDI 3.0 vor
Sun VDI 3.0 (Virtual Desktop Infrastructure) lässt Anwendern die Wahl bei der Virtualisierungsplattform im Backend: Zum Einsatz kommen entweder VMware ESX oder Suns eigener Virtualisierungs-Layer auf der Basis der XVM Virtualbox. Damit will der Anbieter - der, wir erinnern uns, schon sehr früh gepredigt hatte: "Das Netzwerk ist der Computer!" - eine durchgehende Virtualisierungsinfrastruktur liefern: von den hauseigenen x64-, x86- und Sparc-Servern über Sun Open Storage und Virtualisierungssoftware bis hin zu den Sun Ray Ultra Thin Clients auf Endgeräteseite.
Der Einsatz von VMware ESX und Sun XVM Virtualbox ist laut Sun auch im Mischbetrieb möglich.
Virtualbox umfasst einen integrierten, unabhängigen RDP-Server (Remote Desktop Protocol) und kann
somit virtuelle Desktops auf der Basis von Windows XP, Vista und 2000, Open Solaris oder Linux
bereitstellen. Bei den Endgeräten habe der Nutzer die Wahl zwischen herkömmlichen PCs, Macs oder
Thin Clients.
Ein kritischer Punkt bei VDI-Umgebungen ist die erforderliche RZ-seitige Speicherung zahlreicher
Images von Client-Systemen. Hier setzt Sun auf die hauseigenen Storage-Produkte der 7000er-Reihe,
um die Desktop-Virtualisierung nach eigenen Angaben wirtschaftlicher zu machen: Die Datendienste
sind aufgrund des Open-Storage-Ansatzes lizenzkostenfrei. Die erzeugten virtuellen Maschinen (VMs)
werden, geht es nach Sun, auf einem solchen Sun Storage 7000 System abgelegt, der Datenzugriff
erfolgt dann über iSCSI. Die Erstellung von Images – als Basis dienen so genannte Master oder
Golden Images – erfolgt mittels ZFS Snapshots und soll den Speicherbedarf durch "Instant Virtual
Machine Cloning? und Datendeduplikation drastisch senken.
Für die einfache Zuweisung von VMs zu Anwendern bietet VDI 3.0 eine
Active-Directory-Integration. Laut Hersteller sind mit Sun VDI 3.0 mehrere Virtual Desktops pro
User verwendbar: Ein Anwender entscheidet sich beim Log-in für einen der ihm zugewiesenen
Desktops.
Durch die Unterstützung von RDP-Clients können Anwender laut Sun "von fast jedem RDP-fähigen
Endgerät" auf VDI 3.0 zugreifen, sie sind also nicht an die Client-Hardware des Herstellers
gebunden. Ein einzelnes Installationsprogramm für alle Kernkomponenten soll die einfache, schnelle
Installation ermöglichen.
Die integrierte Sofwarelösung umfasst die Sun Ray Software, Sun Secure Global Desktop Software,
einen Connection Broker, XVM Virtualbox als Virtualisierungsschicht und My SQL für die
Benutzerdatenbank. Die Software ist ab sofort als kostenfreie Testversion sowie mit Standard- und
Premium-Software-Service ab 40 Dollar pro Benutzer und Jahr verfügbar. Sun VDI 3.0 ist ab sofort
unter
www.sun.com/software/vdi/get.jsp
verfügbar. Mehr Informationen gibt es unter
www.sun.de/vdi.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner