Silicon Graphics Inc. (SGI) plant, wie LANline bereits berichtete, einen möglicherweise richtungsweisenden Schritt im Highend Computing: Ab März will es seine Altrix-XE-System mit Microsofts Computer Cluster Server (CCS) für High-Performance-Computing (HPC) ausliefern. Bislang war auf diesen Systemen überwiegend Linux vorinstalliert.
Microsofts CCS kam im vorigen Herbst auf den Markt und ist das erste High-Performance-Produkt der Windows-Familie. SGI will sich mit diesem Schritt vor allem besser im unteren Bereich des HPC-Markts positionieren: Der auf Intels Xeon aufbauende Altix-XE-Server kostet in seiner untersten Ausbaustufe nur 3000 Dollar.
Microsoft verspricht sich von dieser Kooperation zwei Dinge. Einerseits soll es den Einstieg in die bislang verschlossene Welt der elitären HPC-Anwendungen eröffnen. So hoffen die Redmonder, dass die HPC-Anwender Gefallen an Windows finden und es damit auch in anderen Cluster-Umgebungen nutzen wollen. Andererseits will Microsoft damit den Bereich Supercomputing nach unter hin erweitern: "Was hier tatsächlich passiert, ist eine Öffnung des HPCs für breite Anwendungskreise. Mit Windows und der neuen Leistungsklasse der 64-Bit-Hardware kann heute jeder Supercomputer-Power nutzen, der sie benötigt", sagt Kyril Faenov, Microsofts Chef für Supercomputerlösungen. Auch IDC-Analyst Addison Snell sieht hier einen neuen Trend: "Es gibt sicher viele, die von der Workstation auf eine Cluster-Lösung umsteigen werden, wenn das von Microsoft entsprechend unterstützt wird."
Der Markt für HPC-Systeme befindet sich gegenwärtig seit langer Zeit erstmals wieder im Aufwind. Alle Marktanalysten haben ihre Prognosen in den letzten Monaten angehoben. IDC erwartet ein durchschnittliches jährliches Wachstum von neun Prozent, was bis 2010 einem Marktvolumen von über 14 Milliarden Dollar entspricht. Harald Weiss/wg