Applications Manager 7 im Test

Umfassendes Monitoring

5. August 2007, 22:00 Uhr | Johann Baumeister/wg

Die Überwachungslösung Manageengine Applications Manager 7 existiert für Windows und diverse Linux-Varianten, die Verwaltungskonsole ist dank Browser-Basis flexibel einsetzbar. Das Tool verwendet keine betriebssystemspezifischen Agenten, sondern basiert auf SNMP, nutzt unter Windows aber auch WMI. Die Unterstützung überwachter Zielsysteme und Applikationen ist ebenso vielfältig.

Für diesen Test richteten wir den Applications Manager auf einem Windows 2000 Server mit Firefox
ein. Als Systemvoraussetzungen gibt der Hersteller an, dass es sich beim Server um einen Rechner
mit dem Betriebssystem Windows 2000 Server, Professional, 2003, XP, Red Hat Linux 8.0, Enterprise
Linux 2.1 oder Debian handeln muss. Ferner ist ein Browser ab Internet Explorer 5.5 oder Firefox
1.x erforderlich. Die Setup-Routine fragt zu Beginn nach der zu installierenden Sprache. Der
Applications Manager unterstützt sieben Sprachen, darunter die gängigen europäischen, also auch
Deutsch und Englisch. Des Weiteren fragt das Tool nach der zu installierenden Edition. Hier
unterscheidet es zwischen Professional Edition, Enterprise Edition und einer freien Testversion.
Die Professional Edition, die wir im Test verwendeten, ist ohne Lizenzschlüssel für 30 Tage
lauffähig. Die freie Version erlaubt die Einrichtung von maximal fünf Monitoren. Die Enterprise
Edition erweitert die Professional-Variante um die zentrale Verwaltung mehrerer Applications
Manager.

Als Verwaltungskonsole steht ausschließlich ein Web-Interface zur Verfügung. Dessen
Kommunikations-Port ist beim Setup auszuwählen; im Test beließen wir es beim voreingestellten Port
9090. Schließlich ist noch zu bestimmen, ob das Tool als Dienst unter Windows oder als Applikation
zu starten ist. Hier entschieden wird uns für den Start als Dienst. Damit sind die
Konfigurationseinstellen abgeschlossen, die eigentliche Installation ist damit in wenigen Minuten
erledigt.

Beim Aufruf der Verwaltungskonsole muss sich der Benutzer authentifizieren. Das System stellt
dazu einen vordefinierten Account bereit. Die sich anschließend öffnende Verwaltungskonsole ist
modern und macht regen Gebrauch von Reitern, grafischen Symbolen sowie Links und blendet auch
Hilfehinweise ein. Die Verwaltung im Applications Manager verwendet aktuelle GUI-Elemente und
-Logik. Die Verwaltung unterteilt der Hersteller in mehrere Reiter. Diese sind mit den Begriffen "
Monitore", "Alarme", "Berichte", "Support" und "Admin" überschrieben und daher fast
selbsterklärend.

Unter "Monitore" sind singuläre Überwachungsinstanzen einzurichten. Integriert in das Tool sind
rund 40 vordefinierte Monitore für Betriebssysteme, Datenbanken, Webserver und Webdienste,
Applikationsserver, Mailserver, Transaktionsmonitore und allgemeine Dienste. Die Gruppe der
Betriebssysteme kennt beispielsweise Monitore für alle Win-dows-Varianten, Sun Solaris, HP-UX, Mac
OS, AIX, Free BSD und Linux. Ähnlich umfangreich ist das Angebot für Datenbanken und weitere
Systemdienste. Bei den Datenbanken stehen IBM DB2, MS SQL Server, My SQL und Oracle auf der Liste.
Unter "Admin" liegen die generellen Einstellungen und die Benutzerverwaltung. Sie ermöglicht eine
rollenbasierte Nutzung des Werkzeugs.

Monitore sinnvoll gruppieren

Der Administrator bindet die Monitore an die jeweiligen Zielsysteme. Um mehrere Monitore
zusammenzufassen, lassen sie sich in eine Monitorgruppe einordnen. Hier kann der Admin mehrere
singuläre Applikationsmonitore so gruppieren, dass sie einen vollständigen IT-Geschäftsprozesses
abbilden. Dies reicht weiter als manche Systemmanagement-Tools, die häufig nur einzelne Server
überwachen.

Für unseren Test erstellten wir eine Monitorgruppe. Anschließend integrierten wir darin einen
Monitor für ein System unter Windows Server 2003. Die Erstellung einer Monitorgruppe und der
Monitore ist klar, schlüssig und durch Assistenten gestützt. Dabei sind eine Vielzahl an
Detaileinstellungen wie etwa das Polling-Intervall vorzugeben. Ist ein Monitor aktiv, so beginnt er
gleich mit seiner Arbeit. Aufgrund der Voreinstellungen durch den Hersteller werden unmittelbar
nach der Installation bereits eine Vielzahl an Parametern überwacht. Für die Überwachung des
Betriebssystems Windows 2003 sind dies Angaben für die Auslastung der CPU, des Speichers, der
Festplatten, die Antwortzeit des Systems, die Dienste und Prozesse sowie das Event Log. Diese
Voreinstellung kann der Administrator verfeinern. Vordefiniert sind auch Schwellwerte und
Reaktionen. Wird beispielweise ein überwachter Dienst gestoppt, so zeigt die Konsole dies durch
einen Farbwechsel von grün zu rot an. Nun richteten wir einen Monitor für einen Systemprozess auf
dem überwachten Windows Server 2003 ein und starteten diesen. Dies gab der Applications Manager
korrekt wieder. Nach dem Stoppen des Prozesses und dem Ablauf des Polling-Intervalls alarmierte uns
der Applications Manager wie beschrieben.

Unter der Rubrik "Monitore" ist immer nur der Zustand des jeweiligen Monitors eingeblendet, die
Rubrik "Alarme" fasst alle Alarmmeldungen sämtlicher Monitore zusammen. Diese Gruppe realisiert
damit gewissermaßen ein Dashboard für alle Systemmeldungen. Durch die Selektion eines Alarms und
den folgenden Drilldown lässt sich dann weiter nach der Fehlerursache forschen.

Die "Berichte" wiederum fassen Auswertungen über die Verfügbarkeiten der überwachten Server,
Prozesse oder Dienste zusammen. Ferner sind hier Antwortzeiten und Alarme eingegliedert. Die
Selektion der Berichte ist äußerst vielfältig und erlaubt eine freie Definition. Sie kann
beispielsweise nach all den Monitortypen wie etwa Betriebssysteme, Datenbanken, Webserver,
Webdienste oder Applikationsserver vorgenommen werden. Aber auch Servertypen oder Monitorgruppen
sind selektierbar.

Unter "Admin" finden sich allgemeine Verwaltungsfunkti-onen. Hier sind auch Basiswerte,
Schwellwerte oder Benutzer zu definieren, ebenso die Reaktionen auf Alarme. Dies kann
beispielsweise ein Versand einer E-Mail oder das Starten eines Programms sein.

Im Test erzeugten wir weitere Monitore für Windows-Dienste wie Task Scheduler und Print Spooler
und ließen uns dafür einen Alarm generieren, was reibungslos funktionierte. Per Voreinstellung
stellt der Applications Manager diverse Monitore für den eigenen Rechner bereit. Über die Änderung
dieses Rechnernamens nach der Ins-tallation des Tools stolperte dieses allerdings: Die Änderung
wurde nicht erkannt und ließ sich auch manuell in den Monitoren nicht vornehmen.

Der Applications Manager unterstützt eine rollenbasierte Verwaltung. Dazu ist in der
Admin-Konsole zuerst ein Benutzer zu erzeugen und diesem die Rolle "Manager" zuzuweisen. Der
Manager erhält dann eine eigene Ansicht auf die vorhandenen Monitore. Durch die Gruppierung der
Monitore zu einem Geschäftsprozess sind, wie erwähnt, auch komplexe Abläufe überwachbar. Dieses
Konzept lässt sich in Richtung eines Service Level Managements erweitern: Die Auswertung der
Monitorgruppen ist dann mit den SLAs (Service Level Agreements) abzugleichen, um Aussagen über die
Einhaltung von Service-Levels zu bekommen. Im Test konnten wir auch dieses Verhalten
nachvollziehen. Die jährliche Subscription-Gebühr für 25 Monitore liegt bei 795 Dollar, die für 100
Monitore bei 2995 Dollar. Der Vertrieb läuft über Micronova.

Fazit

Manageengines Application Manager umfasst vielfältige Möglichkeiten zur Überwachung der
IT-Infrastruktur. Diese Vielfalt betrifft sowohl das Einsatzspektrum als auch die überwachten
Systeme: So werden alle üblichen Windows-Spielarten ebenso unterstützt wie die gängigsten Varianten
von Unix/Linux sowie Datenbanken und Applikationen. Auch die Bedienung des Werkzeugs ist intuitiv
und schlüssig: Im Test haben wir das integrierte Handbuch nicht benötigt.

Info: Micronova Tel.: 08139/930079 Web: www.manageengine.de


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