Der Videokonferenzanbieter, der im Juli für rund zwei Milliarden Dollar vom Finanzinvestor Siris Capital übernommen wurde, hat sich mittlerweile ein breites Portfolio aufgebaut, um verschiedene Anwendungsbereiche abdecken zu können: von großen Telepresence-Raumsystemen über Lösungen für kleine Meetingräume bis zu mobilen Angeboten und Konferenztelefonen. Denn während in der Vergangenheit teure Videokonferenzlösungen großen Unternehmen vorbehalten waren, machen kostengünstige Arbeitsplatzlösungen und kleinere Systeme das Thema auch für mittelständische und kleine Unternehmen interessant.
Besonderes Wachstumspotenzial sieht Polycom deshalb vor allem für sein Ende vergangenen Jahres vorgestelltes Produkt »Real Presence Trio«. Das Drei-Punkt-Konferenztelefon vereint die Funktionen Audio, Video und Content-Sharing in einem Gerät. Um etwa Inhalte in HD-Qualität zu teilen, können Teilnehmer das Trio-Gerät mit mobilen Devices oder Laptops koppeln. Schließen Nutzer eine einfache Webcam an das Telefon an, verwandelt es sich in eine visuelle Collaboration-Lösung. Mit Trio möchte Polycom vor allem kleine Meetingräume mit Audio- und Videoconferencing-Möglichkeiten aufrüsten.
Die neuen Lösungen machen mittelständische Kunden für Polycom zu einer neuen Zielgruppe. Das verändert auch den Channel des Videoconferencing-Spezialisten. Zwar arbeitet der amerikanische Hersteller auch weiterhin eng mit großen Systemhäusern zusammen, gleichzeitig möchte er jedoch auch zusätzliche Reseller gewinnen, mit denen er neue Kunden erreichen kann. »Wir brauchen Partner, die lokal aufgestellt sind und den Mittelstand adressieren«, gibt Brauer als Ziel vor.