Experton: 85 Prozent der für Green IT zuständigen Personen kennt den konkreten Energiebedarf ihres Rechenzentrums nicht

Virtualisierung und Klimatechnik sind wichtiger als stromsparende Hardware

14. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Zwiespältige Ergebnisse liefert eine Green-IT-Umfrage der Experton Group unter 100 Unternehmen in Deutschland im Frühjahr 2009. Das positive Ergebnis: Die Wirtschaftskrise hat in diesem Bereich keine signifikanten Auswirkungen. Das negative Ergebnis: Die Unternehmen in Deutschland adressieren Green IT immer noch eher halbherzig, und es mangelt immer noch am Management.

85 Prozent der für Green IT zuständigen Personen kennt den konkreten Energiebedarf ihres
Rechenzentrums nicht, zeigt die Umfrage im Auftrag von EMC und HP. Noch schlechter sieht es bei der
dezentralen IT aus. Für Experton ein "katastrophales Ergebnis."

Die Erklärung für diesen massiven Missstand sei einfach. "Die wenigsten IT-Verantwortlichen
bezahlen den Strom aus ihrem Budget. Entsprechend kümmern sie sich auch nicht darum.", erklärt
Wolfgang Schwab, Senior Advisor und Program Manager Efficient Infrastructure, der Experton Group.
Nicht anders ist zu erklären, warum es bei 71 Prozent der Unternehmen in Deutschland keine
Richtlinien zum Einsatz energieeffizienter Hardwarekomponenten gibt. "Damit liegt die Entscheidung
beim jeweiligen Mitarbeiter, ein Zustand der letztlich unbefriedigend ist.", so Schwab weiter.

Bei den Teildisziplinen von Green IT, die von den Unternehmen als wichtig eingestuft werden,
zeigt sich ein bekanntes Bild: Konsolidierung und Virtualisierung stehen ganz vorne in der
Wichtigkeit. Dies liegt einerseits an der damit zu realisierenden effizienteren Auslastung von
Ressourcen, aber auch in der Senkung der Administrationsaufwendungen, der Reduzierung des Platz-
und Klimabedarfs und damit der Adressierung von Themen, die für die IT insgesamt wichtig sind.

Auf dem zweiten Platz liegt interessanterweise der Einsatz energieeffizienter Klimatechnik.
Diese wird zwar üblicherweise nicht von der IT-Abteilung bereitgestellt beziehungsweise betrieben. "
Jedoch sind die Auswirkungen auf die IT so groß, dass hier den IT-Verantwortlichen ein Augenmerk
angebracht erscheint", sagt Schwab. Alle anderen Teilbereiche von Green IT fallen eher in den
Bereich weniger wichtig – "selbst der Einsatz energieeffizienter Hardware", wundert sich der
Experton-Mann.

Armin Barnitzke/CZ

Mehr zum Thema:

Der CO2-Fußabdruck lässt sich nicht per Excel-Tabelle verringern

http://llschnuerer.cmpdm.de//themen/green-it" target="true">LANline-Themenkanal
Green IT


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+