Berlecon-Studie: Nachfrage nach Unified Communications verleiht VoIP Aufwind

Vor Unified Communications müssen Unternehmen ihre Hausaufgaben machen

11. März 2008, 13:11 Uhr |

Eine soeben von Berlecon Research veröffentlichte Studie bestätigt den großen Bedarf an Unified-Communications-(UC-)Funktionalität in deutschen Unternehmen. Allerdings müssen viele Firmen zunächst in eine VoIP-Infrastruktur (Voice over IP) investieren, um von den damit verbundenen Vorteilen profitieren zu können. Die Anbieter von VoIP und Unified Communications können hier noch erhebliche ungenutzte Potenziale aktivieren. Sie sind jedoch gefordert, die Bedenken der Unternehmen hinsichtlich Sicherheit und Administrierbarkeit auszuräumen. Laut der Studie zeichnet sich auch im VoIP- und UC-Markt eine Tendenz zu Managed Services ab.

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Kommunikation über alle Kanäle hinweg

Für die aktuelle Studie "VoIP und Unified Communications 2008" haben die Berliner Analysten 150 ITK-Entscheider in deutschen Unternehmen zu ihren Anforderungen und Plänen im Zusammenhang mit IP-basierenden Kommunikationstechniken befragt. "Die überwältigende Mehrheit der CIOs hält die Integration verschiedener Kommunikationskanäle und deren Einbindung in Office-Anwendungen in ihrem Unternehmen für sinnvoll. Drei Viertel der Befragungsteilnehmer sehen in diesen UC-Funktionen einen wichtigen Wertbeitrag für ihr Unternehmen", erläutert der Berlecon-Analyst Philipp Bohn.

Darüber hinaus wünschen sich die Unternehmen eine bessere Unterstützung mobiler Mitarbeiter durch Unified Communications. Dabei spielen vor allem Find-Me-Follow-Me- und One-Number-Funktionen, die eine automatische Weiterleitung von Anrufen zum aktuell genutzten Endgerät gewährleisten, eine wichtige Rolle.

Allerdings, auch das zeigen die Ergebnisse der Umfrage, müssen in den meisten deutschen Unternehmen die notwendigen technischen Voraussetzungen für Unified Communications erst noch geschaffen werden. Mehr als die Hälfte aller deutschen Unternehmen hat bisher weder VoIP im Einsatz noch konkrete Pläne zur Einführung. Von den befragten Unternehmen verfügen beispielsweise nur 38 Prozent über gemeinsame IP-Netze für Daten und Sprache und gerade einmal 25 Prozent nutzen eine IP-PBX.

Philipp Bohn: "VoIP ist die Grundvoraussetzung für Unified Communications, da ansonsten eine ITK-Integration unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir von einer Sättigung des VoIP-Marktes noch weit entfernt sind und die Anbieter hier noch beachtliche ungenutzte Potenziale aktivieren können. Wir gehen davon aus, dass die offensichtliche Nachfrage nach Unified-Communications-Funktionalität dem Vertrieb von VoIP einen kräftigen Schub verleihen wird."

Allerdings müssen die Anbieter das Thema Sicherheit stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn mit den Vorteilen von UC, etwa der verbesserten Erreichbarkeit der Mitarbeiter und effizienteren Geschäftsprozessen, gehen nach Einschätzung der CIOs auch neue Sicherheitsrisiken einher. "Die Anbieter müssen klar kommunizieren, wie diese Herausforderung bewältigt werden kann. Denn Sicherheit und Administrierbarkeit sind für 90 Prozent der CIOs die zentralen Entscheidungskriterien bei der Auswahl einer VoIP- oder UC-Lösung", so Bohn.

Die Ergebnisse weisen zudem auf signifikantes Potenzial für Managed-VoIP- und -UC-Services hin: Für rund 40 Prozent der Unternehmen stellt der Betrieb ihrer Kommunikationsinfrastruktur durch einen externen Provider eine attraktive Alternative zum Eigenbetrieb dar.

Die Studie "VoIP und Unified Communications 2008" wurde von Cisco Systems und T-Systems finanziell unterstützt. Sie gibt Aufschluss über die Nutzung und Planung IP-basierender Kommunikationstechnik in deutschen Unternehmen. Sie zeigt auf, welche Chancen und Herausforderungen ITK-Entscheider mit Unified Communications verbinden, welchen Anbietergruppen sie die größte Kompetenz zutrauen, und wie sie zu Managed-Services-Modellen stehen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Implikationen für Anbieter und Service-Provider analysiert.

Grundlage der Analyse ist eine repräsentative Befragung von 150 CIOs und ITK-Entscheidern in deutschen Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern. Die Befragung wurde im Zeitraum Januar/Februar 2008 durchgeführt.

LANline/jos


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