Mit der Freeware "Spotlight on Windows" von Quest kann der Administrator die wichtigsten Parameter von Windows-Servern im Unternehmen zentral über eine ansprechende grafische Oberfläche überwachen. Er installiert das Tool auf einer Arbeitsstation und trägt die zu überwachenden Server in einer Verbindungsliste ein. Es muss also keine Software auf den zu überwachenden Servern installiert werden.
Ein großer Vorzug der Freeware Spotlight on Windows ist die automatische Kalibrierung der
überwachten Server über eine vorgegebene Zeitspanne hinweg. Mit dieser Funktion stellt die Freeware
einen spezifischen Mittelwert für jeden Server im Unternehmen fest. So dient der tatsächliche
Normalzustand eines Servers als Basis für das Monitoring und nicht beliebige vorgegebene
Idealwerte. Sobald nach der Kalibrierungszeit ein Wert des überwachten Servers – zum Beispiel der
CPU-Verbrauch – von den ermittelten Standardparametern abweicht, zeigt Spotlight diese Änderung an.
Dazu verwendet die Freeware eine grafische Oberfläche mit übersichtlichen Diagrammen. Neben der
zusammengefassten Anzeige stehen Detailinformationen per Knopfdruck zur Verfügung. Dabei lassen
sich einzelne Werte farblich hervorheben. Treten Fehler auf, kann die Software Warntöne abgeben,
was einen Rechner mit Soundkarte und Lautsprecher voraussetzt. Warnungen per E-Mail, SMS oder
Instant Message unterstützt Spotlight nicht. Die Software zeigt gefundene Probleme allein auf der
Überwachungskonsole an.
Sollte eine automatische Kalibrierung nicht ausreichen, kann der Administrator die Messwerte und
deren Grenzwerte über Optionen nachträglich anpassen. In den meisten Fällen wird eine solche
Anpassung nicht notwendig sein, und wenn, dann erst nach einiger Zeit, wenn der Anwender mit der
Software vertraut ist. Spotlight überwacht nicht nur den Speicherverbrauch oder die CPU-Last von
Servern, sondern überprüft auch tiefer gehende Mechanismen, wie zum Beispiel einzelne
Systemprozesse. Diese lassen sich erstaunlich ausführlich in der Oberfläche per Knopfdruck
anzeigen.
Leider lässt sich die Überwachung weder genau protokollieren, noch als Systemdienst einrichten.
Sobald der Administrator den Client auf seiner Arbeitsstation beendet, wird auch die Überwachung
des Servers gestoppt. Deshalb eignet sich Spotlight nicht als umfassende unternehmensweite
Überwachungssoftware. Die Freeware dient vielmehr zur Echtzeitüberwachung von speziellen Servern.
Deshalb besitzt sie auch keine automatische Scan-Funktion, sondern der Administrator muss alle zu
überwachenden Server manuell eintragen und pflegen. Einmal verbunden, baut das Tool beim erneuten
Start aber automatisch eine Verbindung zu den hinterlegten Servern auf. Der Anwender kann dann
regelmäßig Snapshots erstellen lassen, um den aktuellen Zustand des Servers festzuhalten. Doch die
Snapshots lassen sich nur zu bestimmten Zeitpunkten und nicht kontinuierlich ausführen. Alarme
speichert das Tool in einer Historie ab, sodass diese auch nachträglich verfügbar bleiben. Das
Auslesen von Ereignisprotokollen ist allerdings umständlich anzuzeigen und zu überwachen. Wer die
Ereignisanzeigen von Windows-Servern untersuchen möchte, ist mit Spotlight on Windows schlecht
bedient. Die Freeware liefert aber schnell einen aktuellen und grafisch gut aufbereiteten Überblick
über den Zustand der überwachten Server.
Spotlight on Windows überwacht Server mit Windows 2000, Windows Server 2003 oder Windows XP.
Auch die Überwachung von Small Business Server 2003 ist möglich. Offiziell unterstützt das Tool
Windows Vista und Windows Server 2008 nicht. Der Administrator sollte deshalb im konkreten Fall
vorab testen, ob sich die Software für seine Server mit den neuen Windows-Versionen eignet oder
nicht.
Der erfolgreiche Verbindungsaufbau hängt stark von der jeweiligen Konfiguration des Servers oder
der Überwachungsstation ab. Auf einigen unserer Teststationen gab es keine Probleme, andere
verweigerten die Verbindung. Ursächlich verantwortlich dafür dürften die verschärften
Sicherheitseinstellungen von Windows Server 2008 und Windows Vista sein, vor allem die
restriktiveren Firewall-Einstellungen. Im Gegensatz zu Windows Server 2003 (auch zu den
R2-Editionen) ist die interne Windows-Firewall in Windows Server 2008 standardmäßig bereits nach
der Installation aktiv. Damit das Tool eine Verbindung aufbauen kann, muss der Administrator
sicherstellen, dass der Netzwerkverkehr nicht blockiert wird. Nach der Installation und dem ersten
Start zeigt Spotlight zunächst den Willkommensbildschirm mit den ersten Schritten an. Die zu
überwachenden Server gibt der Anwender im "Connection Manager" an. Über einen Klick der rechten
Maustaste im Feld "All Connections" startet der Connection Manager. Per Doppelklick auf den
Menüpunkt "New Connection" öffnet sich ein neues Fenster, welches mit den Daten des zu
überwachenden Servers gefüllt werden muss. Dazu gehören zunächst der Name der Verbindung, die
IP-Adresse oder der Servername und die Authentifizierungsinformationen, mit denen die Software die
Verbindung zum Server aufbaut. Die Einstellungen lassen sich jederzeit nachträglich über die
Eigenschaften der Verbindung einrichten.
Nachdem sich Spotlight mit dem Server erfolgreich verbunden hat, öffnet sich ein neues Fenster,
über das der Anwender einstellt, wie lange die Einstellungen und Werte kalibriert werden sollen.
Die in diesem Zeitraum gemessenen Daten übernimmt Spotlight dann als Referenz und meldet
Abweichungen im Überwachungsfenster. Als vernünftige Basis für die Kalibrierung sollte der Anwender
abhängig von den Nutzungszeiten des Servers mindestens eine Stunde, besser mehr veranschlagen. Nach
der Kalibrierung beginnt die Freeware mit der Überwachung des Servers.
Auf die gleiche Weise verbindet sich die Software Rechner für Rechner mit den zu überwachenden
Servern und erstellt für jeden eine eigene Registerkarte im Hauptfenster.
Der Anwender kann in den einzelnen Diagrammen per Klick auf die rechte Maustaste Einstellungen
und Ansichten ändern oder sich weitere Details einblenden lassen. Über einen eigenen Aktionsbereich
in der Detailanzeige der jeweils überwachten Funktion besteht die Möglichkeit, noch weiter in die
Anzeige und den Messbereich einzugreifen. Auch das Speichern der Diagramme als BMP- oder CSV-Datei
ist möglich. Bestehende Verbindungen zu Servern beendet die Software auf Wunsch durch Klicken auf
die entsprechenden Schaltflächen im oberen Bereich des Überwachungsfensters. Per Knopfdruck stehen
hier die wichtigsten Optionen direkt zur Verfügung: Die aktuelle Anzeige lässt sich einfrieren.
Laufende Prozesse auf dem überwachten Server mit deren Daten zeigt die Software genauso an wie den
aktuellen Speicherverbrauch, Festplattenplatz und die Netzwerknutzung. Eine Zusammenfassung aller
aktuellen Alarme zeigt Spotlight ebenfalls per Knopfdruck auf dem entsprechenden Menüpunkt an. Da
die Software auf den Servern keine Änderungen vornimmt, sie auch nicht belastet und die Oberfläche
sehr intuitiv ist, bereitet die Einarbeitung keine größeren Probleme. Zum Lieferumfang gehört
außerdem ein englischsprachiges PDF-Dokument, das bei der Installation, Einrichtung und Verwendung
unterstützt.
Spotlight on Windows überwacht Server in Echtzeit. Unternehmen erhalten damit eine schnelle
Übersicht über den aktuellen Stand der Servernutzung. Eine umfassende Aussagekraft haben die Daten
allerdings nicht, da das Werkzeug weder die Ereignisanzeige noch interne Log-Dateien von
Windows-Servern auswertet. Auch die Benachrichtigung von Administratoren per E-Mail, Net Send oder
SMS ist nicht möglich. Ein Berechtigungsmodell für einzelne Konsolen fehlt genauso wie eine
zentrale Überwachungsmöglichkeit als Dienst.
Dennoch ist Spotlight on Windows eine interessante Ergänzung zur Serverüberwachung, vor allem in
mittelständischen Unternehmen. Quest stellt neben Spotlight on Windows auch Versionen zur
Verfügung, die speziell auf Active Directory, Exchange oder SQL-Server abgestimmt sind. Diese
Produkte werden allerdings nicht kostenlos angeboten.
Info: Quest Software Tel.: 0221/577740 Web: www.questsoftware.de/
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