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»Cross-Selling ist ein Prinzip«

»Cross-Selling ist ein Prinzip« Jim Schaper, Chief Executive Officer und Chairman des Applikations­anbieters Infor, positioniert im Gespräch mit Werner Fritsch sein Unternehmen.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 2:05 Min

Infor-Chef Jim Schaper hält ständig Ausschau nach weiteren Übernahme­kandidaten.
Inhalt
  1. »Cross-Selling ist ein Prinzip«
  2. »Cross-Selling ist ein Prinzip« (Fortsetzung)

Herr Schaper, Sie leiten Infor seit der Gründung. Wo steht das Unternehmen?
Wir bieten vertikale und geschäftsspezifische Applikationen und füllen damit die Lücke im Markt zwischen Oracle und SAP, die große horizontale Applikationen liefern, und kleinen Nischenanbietern. Ein Kernelement unserer Strategie sind Akquisitionen, durch die wir das Angebot für unsere Kunden laufend erweitern. So sind wir weltweit zur Nummer drei im ERP-Markt geworden. Und in zwei, drei Jahren wird sich unser Umsatz verdoppeln, kann ich mir vorstellen.

Wie wollen Sie diese Verdoppelung erreichen?
Mit einer Mischung aus organischem Wachstum und zusätzlichen Akquisitionen. Es gibt reine Technologiezukäufe, die nicht unmittelbar mit Umsätzen verknüpft sind, mit denen wir aber manche Dinge schneller auf den Markt bringen können. Außerdem suchen wir Applikationen, die wir erweitern und an unsere bestehenden Kunden verkaufen können, integriert mit anderen Produkten, aber auch unabhängig. Cross-Selling ist ein strategisches Prinzip hinter unseren Zukäufen. Etwa 15 Prozent unser Lizenzeinnahmen gehen darauf zurück.

Was erwarten Sie in diesem Jahr finanziell?
Unser Fiskaljahr 2008 hat am ersten Juni begonnen und wir rechnen mit organischem Wachstum im hohen einstelligen Bereich. In den einzelnen Regionen und bei den diversen Produkten kann das unterschiedlich aussehen. Bei den Lizenzeinnahmen erwarten wir Wachstum um die 15 Prozent, das Service-Geschäft wird im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Wie verteilt sich der Umsatz von Infor auf neue Lizenzen, Wartung und Services?
Maintenance macht im abgelaufenen Geschäftsjahr etwa 50 Prozent unseres Umsatzes aus, Lizenzeinnahmen sind 24 Prozent und die restlichen 26 Prozent entfallen auf Professional Services.

Bei so viel Wartung könnten böse Zungen von einem Altersheim für Applikationen sprechen.
Wir haben zahlreiche Applikationen, die eine besondere Lebenserwartung haben. Unser Geschäft mit iSeries-Software zum Beispiel wächst, obwohl manche IBMs AS/400-Maschinen für tot erklärt haben. Mit serviceorientierten Architekturen und Frontends in der Art von Windows entwickeln wir hier weiter. Ich sehe unsere finanzielle Performance und die Zufriedenheit der Kunden. Wir leben nicht lediglich von den Wartungseinnahmen, sondern wir investieren auch in unsere Software.

Wie gehen Sie da vor?
Wir haben unsere drei »E«s: Enrich, Extend und Evolve. Bei Enrich geht es darum, neue Funktionalität um die bestehenden Applikationen herum zu entwickeln. Mit Extend meinen wir die Integration mit anderen unserer Applikationen, zum Beispiel für Enterprise Asset Management, Customer Relationship Management, Warehouse Management, Scheduling oder Human Capital Management. Wir erweitern das Leben dieser Applikationen, indem wir sie mit unseren ERP- und Finanzanwendungen integrieren. Bei Evolve schließlich geht es um neue Funktionalitäten und Produkte im Rahmen einer serviceorientierten Architektur.

Wie gliedert sich Ihre Produktpalette?
Wir unterteilen nach vertikalen und geschäftsspezifischen Applikationen. Wir haben ERP-Lösungen für die Fertigungsindustrie und den Großhandel – das macht etwa die Hälfte unseres Umsatzes aus und da haben wir auch die Hälfte unserer Kunden. Wir haben zwei Hauptgruppen: Software für IBMs iSeries und Applikationen, die mit Java- oder .Net-Technologien erstellt sind.