»Nur eine Falscherkennung in anderthalb Jahren«
»Nur eine Falscherkennung in anderthalb Jahren« Das Hochschulrechenzentrum der Universität Bonn dient als Vorreiter für eine Spamschutz-Lösung, die sukzessive an über 30 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden soll.

Wie jede Institution heutzutage leidet auch die Universität Bonn im elektronischen Postverkehr unter der stetig steigenden Lawine an unerwünschten Mails. Mittlerweile sind gerade einmal zwei Prozent der elektronischen Post nicht als Müll anzusehen, sagt Dr. Rainer Bockholt, Direktor des Hochschulrechenzentrums. Bis zum Jahr 2005 setzten die Bonner quelloffene Software ein. Die niedrige Erkennungsrate und die häufige Fehlklassifizierung von erwünschten Mails als Müll führten indes zu einer hohen Belastung der E-Mail-Server, wodurch das Backup übermäßig strapaziert wurde. Ein weiterer Nachteil: Ein Mitarbeiter der IT-Abteilung war zur Hälfte seiner Arbeitszeit ausschließlich mit der Wartung der Software befasst. Hinzu kam Mehrfacharbeit aufgrund mangelnder Übersicht bei der Regeldefinition: Einerseits wurden Filterregeln zentral definiert, andererseits aber konnten auch die Nutzer Sortierkriterien festlegen. Wer genau was tat, war dabei nicht mehr transparent, was dazu führte, dass Nutzer zentral definierte Regeln vielfach erneut oder anders festsetzten.
Filterstufen minimieren Fehlalarme Eine neue Software war also überfällig und die Anforderungen an diese entsprechend hoch. So sollte sie eine minimale Falscherkennungsrate garantieren. Die mehrstufige Filtertechnik von Symantec Brightmail schien den Bonnern besonders gut die festgelegten Kriterien zu erfüllen. So kann die neue Lösung zum Beispiel nach der Vertrauenswürdigkeit der Absenderadresse, nach Müll-Signaturen oder der Webadresse sortieren. Insgesamt 17 verschiedene Filterstufen stehen zur Verfügung, die Analyse des Inhalts erfolgt ganz am Schluss. Das Filtern wird bei Brightmail zentral gesteuert, sodass die Gefahr von überflüssigen Mehrfacharbeiten entfällt. Auf Wunsch des Nutzers werden die ausgefilterten Mails vor dem Löschen eine Woche lang in einen Quarantäneordner gestellt. Das ist wichtig im Hinblick auf die Tatsache, dass an einen bestimmten Nutzer adressierte Mails diesem laut Postzustellgesetz auch zugestellt werden müssen. Da jedoch nur etwa 15 Prozent der Nutzer die im Quarantäneordner abgelegte Post auch wirklich abrufen und der übrige Müll direkt gelöscht wird, können die E-Mail-Server und das Backup spürbar entlastet werden.
Aufwand zur Verwaltung deutlich verringert Rechenzentrums-Direktor Bockholt zeigt sich ausgesprochen zufrieden mit der neuen Lösung: »Die irrtümlichen Müll-Klassifizierungen konnten wir deutlich minimieren. In mehr als anderthalb Jahren haben wir nur einen einzigen Falscherkennungsfall entdeckt. Zudem konnten wir den personellen Aufwand zur Verwaltung der Spamabwehr auf wenige Stunden im Monat verringern.« Um Kosten zu sparen, wurde Brightmail AntiSpam im Übrigen für über 30 Universitäten in Nordrhein-Westfalen bestellt. Vier davon setzen die Lösung bereits ein, die anderen werden folgen.
Ursula Zeppenfeld ist freie Journalistin und Beraterin