AMD setzt Hector Ruiz ab
Aufgrund eines miesen Quartalsergebnisses, mit über einer Milliarde Dollar Verlust, hat AMD seinen CEO Hector Ruiz ausgewechselt. Dirk Meyer soll den Chiphersteller jetzt wieder auf Kurs bringen.

Es rappelt kräftig im Hause AMD: Wenige Stunden nachdem AMD für das zweite Quartal ein Verlust von über einer Milliarde Dollar gemeldet hatte, gab das Unternehmen auch einen Wechsel an Spitze bekannt. Demnach wird Dirk Meyer künftig die Unternehmensführung von Hector Ruiz übernehmen, der jedoch seinen Sitz im Verwaltungsrat behalten wird. Ruiz hatte die Führung von AMD 2001 übernommen und das Unternehmen in den ersten Jahren zu einem ernsthaften Konkurrenten für Intel ausgebaut. Meyer war zuvor für das operative Geschäft des Chipherstellers zuständig.
Der Umsatz von AMD stieg zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, gleichzeitig verdoppelte sich jedoch der Verlust auf 1,19 Milliarden Dollar. AMD hat technologisch im Vergleich zu Intel Boden verloren und wird gleichzeitig durch hohe Abschreibungen wegen der Übernahme des Grafikkartenherstellers ATI geplagt. Von diesem Kauf hatte man sich erhebliche Synergieeffekte erwartet, die bisher jedoch kaum umgesetzt werden konnten.
AMD selbst führt den Verlust hauptsächlich auf das mittlerweile ausgegliederte Geschäft mit Prozessoren für mobile Multimedia- und TV-Geräte zurück, ohne das man nur noch 269 Millionen Dollar Verluste käme (2007: -531 Millionen). Auch Finanzchef Robert Rivet gestand zwar ein »finanziell enttäuschendes« Quartal ein, machte aber gleichzeitig eine positive Dynamik durch neue Produkte aus, die bei den Kunden auf sehr positiven Anklang stoßen würden.