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Ballmer: »Nur eine Krise wie andere auch«

Microsoft-Chef Steve Ballmer sieht die gegenwärtige Rezession keineswegs als einmalig dramatisch an, für ihn ist sie durchaus vergleichbar mit anderen Krisen im 19. und 20. Jahrhundert. Als Mittel, um die schwere Zeit gut zu überstehen, empfiehlt Ballmer den Unternehmen deshalb auch den klassischen Weg über mehr Innovation.

Autor:Lars Bube • 9.2.2009 • ca. 0:55 Min

CEO Steve Ballmer sieht Microsoft schon bei den großen Krisengewinnern
Inhalt
  1. Ballmer: »Nur eine Krise wie andere auch«
  2. Microsoft sieht sich als Krisengewinner

In einer Rede vor amerikanischen Abgeordneten zeigte Microsoft-Chef Steve Ballmer jetzt unerwartet tiefgründige Kenntnisse der globalen Wirtschaftsgeschichte. So zog er eingehende Vergleiche der gegenwärtigen Rezession nicht nur zur großen Krise von 1929, sondern auch zu den Einbrüchen in den Jahren 1837 und 1873. Die Krise von 1873 ist in Deutschland als Gründerkrise bekannt, als sich die hohen wirtschaftlichen Erwartungen an die Reichsgründung im Januar 1871 als überoptimistisch erwiesen. In den USA meldete damals der Bundesstaat Florida bankrott an, was auch heutzutage wieder mehreren Bundesstaaten, allen voran Kalifornien, ins Haus stehen kann.

Die wichtigste Parallele zwischen den aktuellen und historischen weltweiten Rezessionen sieht Ballmer jedoch in den möglichen Lösungswegen für eine Krise, die seiner Meinung nach heute im Grunde die gleichen sind wie auch schon in den vergangenen Krisen: Gerade innovative Unternehmen seien stets am besten aufgestellt gewesen, um schwere Krisenzeiten ordentlich zu meistern und danach auch wieder Potential für Wachstum zu haben. Als Beispiel nannte er etwa die Radio Corporation of America (RCA), der es in der großen Krise von 1929 gelang, durch innovative Produkte im Radio- und Fernsehmarkt entgegen dem Abschwung zu wachsen. Am Ende des Jahres 1929 ging es RCA sogar so gut, dass man die »Victor Talking Machine Company« übernehmen konnte, den damals größten Schallplattenkonzern der Welt.