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IDC sieht schrumpfende Umsätze bei optischen Speichern

Blu-ray: Drastischer Preisverfall erwartet

Laut IDC wächst der Absatz von Blu-ray-Laufwerken bis 2011 auf über 130 Millionen Stück. Ab 2010 soll das PC-Segment den Spiele- und UE-Markt überholen. Bis dahin müssen allerdings die Preise zu einer rasanten Talfahrt ansetzen. Derzeit ist Blu-ray nur für Unternehmen erschwinglich und sinnvoll.

Autor:Markus Reuter • 9.4.2008 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Blu-ray: Drastischer Preisverfall erwartet
  2. Noch nicht im Arbeitsalltag bewährt
  3. Einstiegskosten nach unten?

Blu-ray gewinnt zwar den Formatstreit gegen HD-DVD, wird aber nicht zwangsläufig der DVDNachfolger. Zumindest nicht in absehbarer Zeit. Laut IDC werden Blu-ray-Laufwerke erst ab 2010 im PC-Bereich eine dominierende Rolle übernehmen. IDC zufolge wurden 2007 weltweit rund 13 Millionen Blu-ray-Laufwerke bzw. Produkte mit Blu-ray verkauft. Ein Viertel davon entfallen aber auf Spielekonsolen. »Bis 2011 wächst der Markt auf über 130 Millionen Stück«, prognostiziert Wolfgang Schlichting, Research Director Removable Storage bei IDC.

Wichtig sei, dass es der Industrie gelingt, interessante Inhalte auf Blu-ray-Discs (BD) anzubieten. Zudem müssen die Preise erst massentaugliche Dimensionen erreichen. Ein hochwertiger DVD-Brenner wie zum Beispiel der Plextor »PX-810SA« kostet im VK 69 Euro, für einen Blu-ray- Brenner müssen Anwender zirka 260 Euro ausgeben. Ein Blu-ray- Rohling mit 25 GByte schlägt aktuell mit rund zehn Euro zu Buche. Zehn Stück DVD+R-Medien mit Jewel-Case von einem Markenhersteller wie beispielsweise Verbatim sind bereits für rund sieben Euro erhältlich.

Die Blu-ray-Group geht davon aus, dass Blu-ray bis Weihnachten 2008 einen entscheidenden Schub erhält. Um für den Massenmarkt attraktiv zu sein, darf die Hardware nicht mehr als 150 Euro kosten. Nachdem nicht mehr so viele Hersteller wie früher den Markt adressieren, sind sich Experten noch uneins, wie stark die Preise bis Jahresende verprügelt werden. »Marktforscher erwarten eine Preisreduzierung um 20 bis 25 Prozent«, erklärt Jelmer Veldman, Marketing Manager bei Lite-On. Momentanen Schätzungen zufolge, dürften die Verkaufspreise zirka 199 Euro zum Jahresendgeschäft betragen. 150 Euro sieht Veldmann bis auf weiteres nicht. Als neue Technologie seien hohe Investments von Seiten der Produzenten nötig und zu diesem Kurs könne keiner der Anbieter profitabel arbeiten.

Für Endanwender gibt es derzeit keinen wirklich vernünftigen Grund, sich ein Blu-ray-Laufwerk anzuschaffen. Spiele und Software gibt es derzeit nicht auf BDMedien. Filme sind ebenfalls noch teuer und es stellt sich wie seinerzeit bei der Einführung der DVD die Frage, wer schaut sich Filme am PC an?