Channel rechnet mit starkem Jahresendgeschäft
Nach der Enttäuschung über das eher maue WM-Geschäft im Sommer, soll nun das Jahresendgeschäft für klingelnde Kassen sorgen. Weil die anstehende Mehrwertsteuererhöhung den Kaufrausch der Consumer zusätzlich anheizt, rechnen viele Channel-Teilnehmer mit deutlich steigenden Absätzen. Die Hoffnung auf mehr Umsatzerlöse stützt sich dabei aber vor allem auf IT-/UE-Konvergenzprodukte

- Channel rechnet mit starkem Jahresendgeschäft
- Frohlockende UE-Anbieter
- Engpässe bei Flash-Speichern und Festplatten
- Beratungsstarke Händler stechen Etailer aus
Während die Absatzentwicklung im ersten Halbjahr 2006 noch vielen Anbietern Sorgen bereitete, soll das zweite Halbjahr endlich wieder die Geldbeutel füllen. Viele Vorzeichen jedenfalls weisen in diese Richtung: Die Agentur Fischer Appelt hat in Zusammenarbeit mit Global Park in einer Umfrage unter Herstellern vor der IFA ermittelt, dass das Weihnachtsgeschäft aufgrund der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung um drei Prozentpunkte der wichtigste Absatzimpuls dieses Jahres sei. Gleichzeitig konnten sie in der Umfrage feststellen, dass nur ein Drittel der Befragten vom Weltmeisterschaftsboom im Sommer profitiert. Wesentlich wichtiger als Impuls für den Markt sei da die IFA selbst gewesen. 50 Prozent der CE-Hersteller erwarteten von der Messe einen positiven Effekt auf die Nachfrage. Tatsächlich kann die Messe ermutigende Zahlen fürs Jahresendgeschäft präsentieren: Das Ordervolumen auf der IFA übertraf nach Angaben der Messegesellschaft die 2,5-Milliarden-Grenze. Starke Zuwächse für das Geschäft mit digitalen Consumer Electronics prognostiziert auch der Branchenverband BITKOM für dieses Jahr: Dieser Markt überschreite mit einem Plus von 17 Prozent erstmals die Schwelle von zehn Milliarden Euro. »Das Marktwachstum auf 13,1 Milliarden Euro wird dabei ausschließlich von digitalen Geräten getrieben. In diesem Segment steigt die Nachfrage um knapp 18 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro«, sagt dazu BITKOM-Präsident Willi Berchtold. Wachstumstreiber seien die Flachbild-Fernseher, während sich das Wachstum bei Digitalkameras und DVD-Geräten abschwächen würde. Der ITK-Markt insgesamt lege im Vergleich eher solide um 2,5 Prozent zu. »Es gibt einige Segmente, in denen sich der Wettbewerb weiter verschärft, die Preise verfallen und die Umsätze zurückgehen«, stellt Berchtold mit Blick auf die Umsatzeinbußen bei PCs und in der Festnetztelefonie fest. Den Computer-Produzenten habe bereits die Fussball-WM geschadet, denn viele Verbraucher hätten sich lieber für einen Flachbildfernseher statt für ein Notebook entschieden.
Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Konsumelektronik (gfu) rechnet aber damit, dass die Bereiche der privat genutzten Telekommunikations- und IT-Geräte im zweiten Halbjahr aufholen. Die Verkaufserwartungen für Notebooks liegen in diesem Jahr beispielsweise bei 2,2 Millionen Geräten (plus 13 Prozent). Doch auch die gfu geht in ihrer Prognose davon aus, dass Flachbildfernseher mit wachsenden Stückzahlen auf 2,5 Milliarden LCD-TVs und 500.000 Plasma-Geräten die Wachstumstreiber sind. Im Jahresverlauf sollen außerdem noch Memorycards und USB-Sticks deutlich zulegen, nämlich auf 15,5 Millionen Memorycards (plus 20 Prozent) und rund 4,7 Millionen USB-Sticks (plus 45 Prozent).