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CIO Traumjob oder Albtraum

CIO Traumjob oder Albtraum. IT-Chefs haben es heute schwer: Einerseits müssen viele CIOs aufgrund von Leistungsschwächen ihren Hut nehmen, andererseits gewinnt die Position durch völlig neue Anforderungen zunehmend an Bedeutung.

Autor:Redaktion connect-professional • 31.8.2005 • ca. 1:00 Min

»Der CIO von heute muss stark strategisch orientiert sein.« Dave Aron, Vice President Research, Gartner Executive Programms Foto: Gartner

CIO Traumjob oder Albtraum

Hintergründe beleuchten
Nun wäre es jedoch sehr einseitig, die Gründe für das zunehmende Scheitern von CIOs lediglich in deren persönlicher Leistungsschwäche zu sehen. Ein Hauptgrund für die relativ hohe Fluktuation in diesem Bereich und das in den letzten Jahren stetig gesunkene Ansehen der Position des CIO war laut Wolfgang Franklin, Vorstandsvorsitzender des CIO-Forums in München das Platzen der Dotcomblase. IT-Verantwortliche konnten die Erwartungen des Vorstandes ? beispielsweise starke Umsatzsteigerungen durch den Aufbau eines Online-Shops ? nicht erfüllen. Erwiesen sich dann die hohen IT-Investitionen als Flop, schob man die Schuld schnell dem hochbezahlten CIO zu. Dieser Meinung ist auch Christian Oversohl, Vice President und Geschäftsführer von Sapient, einer weltweit führenden Management- und Technologieberatung. Oversohl macht noch einen weiteren Grund für den häufigen Personalwechsel im IT-Bereich aus. Seiner Ansicht nach hat heute so mancher CIO von Anfang an wenig selbständigen Handlungsspielraum und somit nicht die Macht, bestimmte IT-Entscheidungen durchzusetzen, da das IT-Ressort nicht, wie früher meist üblich, auf der Top-Managementebene angesiedelt ist, sondern dem CFO (Chief Financial Officer) oder COO (Chief Operating Officer) untergeordnet ist (siehe auch Interview Seite 40). So ziehen CIOs jetzt oft den kürzeren, wenn es zu Streitigkeiten kommt. Außerdem sehen Finanzvorstände die IT im Unternehmen meist als reinen Kostentreiber und erwarten von ihren IT-Leitern, dass sie einen deutlich erkennbaren Wertbeitrag im Unternehmen nachweisen. Ist das nicht der Fall, wird der CIO schon mal ausgetauscht.