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Datenbankfrühling

Datenbankfrühling. Relationale Datenbanksysteme sind ausgereifte Produkte. Doch neue Technologien von XML bis Grid verleihen ihnen weitere Fähigkeiten.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.11.2005 • ca. 1:05 Min

Datenbankfrühling

Während sich Open-Source-Anbieter auf häufig gebrauchte Grundfunktionen beschränken, warten die kommerziellen Hersteller mit immer wieder neuen Produktmerkmalen auf. Die neue Version der Microsoft-Datenbank beispielsweise hat zahlreiche Algorithmen zur Datenauswertung hinzugefügt. Donald Feinberg, Analyst bei dem Marktforschungshaus Gartner, meint indes: »Bis auf weiteres werden deshalb Business-Intelligence-Werkzeuge spezialisierter Anbieter nicht überflüssig.« Der Nachweis, dass Microsoft nun bei der Skalierbarkeit mit IBM und Oracle mithalten könne, sei außerdem noch nicht erbracht.
Oracle glänzt derweil mit Cluster- und Grid-Fähigkeiten. Nach Einschätzung von Noel Yuhanna, Analyst bei der Marktforschungsfirma Forrester, hat Oracle in dieser Hinsicht einen großen Vorsprung vor seinen Wettbewerbern. »Aufgrund der Shared-Disk-Architektur der Datenbank-Software tut sich Oracle damit leichter als Microsoft oder IBM, deren Datenbanksysteme eine Shared-Nothing-Architektur aufweisen«, gibt sein Berufskollege Feinberg zu bedenken. Im Open-Source-Bereich offeriert der Anbieter Continuent quelloffene Clustering-Software, vor allem für Open-Source-Datenbanken. Beim Clustering lassen sich Verfügbarkeit und Skalierbarkeit steigern und durch Commodity-Hardware Kosten senken.
In Sachen XML sieht Yuhanna Oracle und Microsoft gleichauf: »Beide erlauben native Speicherung von XML-Informationen.« Dies beschleunigt das Ablegen und Abfragen, sei es in einem erweiterten SQL oder in der neuen Sprache Xquery. Auch Sybase bietet mit seinem neuen Datenbank-Release diese Möglichkeit. XML-Formate haben einen hierarchischen, baumförmigen Aufbau, die relationalen Strukturen hingegen sind Tabellen: Die Konvertierung der Formate kostet Zeit. IBM muss in dieser Hinsicht noch aufholen: Der Anbieter arbeitet derzeit unter dem Codewort Viper an nativer XML-Unterstützung für nicht-relationale Informationen, die im nächsten Jahr in das relationale Datenbanksystem DB2 einfließen soll.