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Deutschlands größtes Thin-Client-Projekt: Ein Newcomer startet durch

Deutschlands größtes Thin-Client-Projekt: Ein Newcomer startet durch. Angesichts des großen Potenzials steigen immer mehr Firmen in den Thin-Client-Markt ein. Seit vergangenem Jahr gehört auch die Dr. Weigandt Software und Systeme GmbH zu den »Jungen Wilden« auf dem Markt. Praktisch unbemerkt von den Medien hat der Newcomer mit einem großen Kaufhauskonzern das bisher größte Thin-Client-Projekt in Deutschland realisiert.

Autor:Joachim Gartz • 29.6.2005 • ca. 2:30 Min

Deutschlands größtes Thin-Client-Projekt: Ein Newcomer startet durch

Der Großauftrag des Kaufhauskonzerns ist ein gelungener Coup des rheinländischen Thin-Client-Newcomers. Im Rahmen des bisher größten deutschen Thin- Client-Projekts wurden 1.000 Thin-Client-Systeme an zwölf Standorten in ganz Deutschland installiert. Damit wurde die veraltete IT-Infrastruktur in den Logistikstandorten des Handelshauses komplett auf eine kostengünstige, zukunftsorientierte Technologie-Plattform umgestellt.

Andre Weigandt, Geschäftsführer der Dr. Weigandt Software und Systeme GmbH, die seit Januar 2004 unter dem Produktnamen »Linware« Thin-Client-Lösungen anbietet, freut sich, für den IT-Dienstleister des Kaufhauskonzerns, eine bezüglich Anschaffungspreis und Betriebskosten optimale Thin-Client-Lösung entwickelt zu haben. Der Einsatz teurer, wartungsanfälliger PCs sei somit komplett überflüssig geworden.

Angesichts gewachsener Anforderungen habe der Konzern vor der Aufgabe gestanden, seine Logistik-Systeme grundlegend zu erneuern. Die Anschaffung neuer Hardware sei unumgänglich gewesen, da auf den in der Logistik eingesetzten Textterminals der Betrieb neuer GUI-Anwendungen (Graphical User Interface) unmöglich war. Aufgrund der hohen laufenden Wartungs- und Administrationskosten einer PC-basierten Lösung habe sich das Management laut Weigandt schnell für ein günstigeres Thin-Client-Konzept entschieden. Nach einem einjährigen, intensiven Prüfungsprozess konnte sich Linware mit seiner Lösung gegen die übrige Konkurrenz durchsetzen.

Durch den Einsatz von webbasierten Anwendungen und weitestgehenden Verzicht auf Windows-Software ist es möglich geworden, die alte, auf Host-basierten Anwendungen beruhende IT der Logistik, komplett durch Thin-Clients mit niedrigen Hardwareanforderungen zu ersetzen.

Dem Auftraggeber sei es darauf angekommen, vor allem im laufenden Betrieb erheblich Kosten zu sparen. Eine monatliche Wartungsgebühr, die das Handelshaus unternehmensweit für seine PCs an einen IT-Dienstleister zahlen muss, sollte auf keinen Fall entstehen. Um einen »Single-Point-of-Failure« zu vermeiden, sollten zudem die Terminalemulation und der Browser lokal betrieben werden können.

Bei den Thin-Clients stehen Stabilität, Sicherheit und Ausfallsicherheit im Vordergrund. Die notwendige Software befindet sich auf einer Flashkarte und kann jederzeit optimiert werden. Als Betriebssystem für die Thin-Clients kommt bei der Linware-Lösung eine eigens modifizierte Linux-Version zum Einsatz, womit Lizenzgebühren an Microsoft vermieden werden können. Die Verwaltung der Geräte ist mithilfe des von Linware integrierten Webservers problemlos via Webbrowser möglich. Als Frontend für die neuen Logistik-Anwendungen werde laut Weigandt ebenfalls lediglich ein Browser, der HTML, CSS und Java-Skript beherrscht, benötigt.

Weigandt fügt hinzu, dass sich sein Unternehmen weiterhin auf Expansionskurs befindet. Mitte Juli werde mit »Linware OS 2005« die neue Version der hauseigenen Thin-Client-Software auf den Markt kommen, die auf der Cebit bereits mit positiver Resonanz bei den Kunden vorgestellt worden sei. Die Dr. Weigandt GmbH beschäftigt bisher sieben Mitarbeiter in Aachen und zehn in der Auslandsniederlassung in St. Petersburg. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem ehemaligen Unternehmen Sojus IT, das Weigandt zusammen mit Ulrich Mertz, dem jetzigen Geschäftsführer des Thin-Client-Anbieters Rangee, betrieben hat. Weigandt betrachtet Rangee jedoch nicht als direkte Konkurrenz, da die Firma seines ehemaligen Kollegen im Gegensatz zu Linware keine eigene Softwareabteilung habe. Zudem sei der Marktanteil von Rangee derzeit noch relativ gering. Ähnliches gilt bisher zweifellos auch noch für Linware, doch Weigandt sieht sein Unternehmen für die Zukunft bestens positioniert. »Für uns zählt im Gegensatz zu Rangee in erster Linie die Wertschöpfung im Software-Bereich, da bei der Hardware sowohl die Unterschiede zwischen den Herstellern als auch die Margen für die Reseller nur noch sehr gering sind.« Weigandt will in Zukunft deshalb vor allem als Anbieter maßgeschneiderter Software-Lösungen Thin-Client-Platzhirschen wie Wyse, Igel und Neoware weitere Marktanteile abknöpfen.

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INFO

Dr. Weigandt Software und Systeme GmbH
Reumontstraße 11, D-52064 Aachen
Tel. 0241 9976775, Fax 0241 9976792
www.linware.de