Entspannung beim Softwarehaus FJH
Noch im November erklärte der FJH-Vorstand seine ehrgeizigen Ziele zur Makulatur. Nun ist der Hersteller von Versicherungssoftware, dem unsaubere Bilanzierungen fast den Kopf gekostet hatten, vorsichtiger geworden und gibt mit Blick auf die Firmenkasse Entwarnung.

Der Münchner Softwarehersteller für die Versicherungswirtschaft FJH hat nach vorläufigen Berechnungen in 2006 einen Umsatz von 56,8 Millionen Euro erzielt und lag damit im Rahmen seiner erst im vergangenen November nach unter korrigierten Umsatzprognose von 56 Millionen bis 58 Millionen Euro. Ohne Abschreibungen auf das dem im März vergangenen Jahres übernommene Beratungshaus Pylon aus Hamburg sowie Kosten für ein Effizienzprogramm bei FJH erwartet werde ein ausgeglichenes Ebit in 2006 erwartet.
Für dieses Jahr stellt das FHJ-Vorstandsduo Michael Junker und Thomas Junold ein Ebit von 4,8 bis 7,8 Millionen Euro sowie einen Umsatz zwischen 58 und 62 Millionen Euro in Aussicht. Die Manager berichten von einer guten Auftragslage. Seit November habe das Auftragsvolumen 23 Millionen Euro überschritten, wovon der überwiegende Teil bereits im laufenden Jahr umsatzwirksam werde. Mit liquiden Mittel von 16,3 Millionen Euro zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres gibt der Vorstand Entwarnung: FJH verfüge »nun auch wieder über eine adäquate Arbeitsliquidität«.
Die Börse hat auf die vorab veröffentlichten Zahlen sowie den Ausblick positiv reagiert. Die Aktie von FJH gewinnt heute Morgen über 7 Prozent. Der Softwarehersteller war vor Jahren in die Krise geschlittert, weil unfakturierte Forderungen als Umsatz verbucht worden waren. Entsprechende Wertberichtigungen, Millionen-Abschreibungen auf die wieder verkaufe Heubeck AG sowie Kosten für einen drastischen Personalabbau der einst über 1.000 Mitarbeiter zählenden Firma hatten FJH an den Rand einer Insolvenz geführt.