Ernüchterung für die IT-Profis
Vor allem dank der hohen Nachfrage nach Navis, Spielkonsolen und Flat-TVs verzeichnet die UE-Branche noch immer Zuwachsraten. Die Euphorie vieler IT-Hersteller, dass sie in diesem Markt Fuß fassen, ist inzwischen deutlich gedämpft. Auch die Verschmelzung von UE- und IT-Kanal ist noch lange nicht Realität.
- Ernüchterung für die IT-Profis
- Ungewohntes Vertriebsmodell
- Produkte verschmelzen, Kanäle noch nicht
Der Markt für Consumer Electronics befindet sich laut GfK in Deutschland zwar weiterhin auf Wachstumskurs, allerdings inzwischen deutlich gebremster: Der Gesamtmarkt stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro. Der Löwenanteil mit 60 Prozent am Umsatz entfällt auf die Unterhaltungselektronik. Die GfK prognostiziert für 2008 ein abgeschwächtes Wachstum von gerade mal zwei Prozent in diesem Segment. Insbesondere die Nachfrage nach Flachbildschirmen ließ den UE-Umsatz im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent steigen. Ebenfalls weiterhin gefragt sind Navigationsgeräte mit einem Umsatzplus von fast 30 Prozent. Damit überstieg laut GfK der Umsatz 2007 erstmals die Milliardengrenze. Mit die höchsten Zuwachsraten erzielten Spielkonsolen mit 63,7 Prozent und Spiel-Software mit 27,2 Prozent Umsatzsteigerung.
Wer aber macht das Geschäft mit der Unterhaltungselektronik? Seit dem Siegeszug der digitalen UE-Geräte haben sich zahlreiche IT-Hersteller, Distributoren und Händler auf das neue Terrain gewagt, das mit für die IT-Branche traumhaft hohen Margen lockte. Inzwischen ist die Aufbruchstimmung verflogen und viele ITUnternehmen haben sich aus dem Segment wieder zurückgezogen. Dell und Fujitsu Siemens Computers (FSC) sind aus dem Geschäft mit Flat-TVs ausgestiegen (CRN berichtete in Ausgabe 14/2007). Acer beschränkt sich mittlerweile auf kleinformatige Flachbildfernseher bis 32 Zoll, will sich aber laut Stefan Engel, Geschäftsführer Acer Deutschland, nicht aus dem Markt zurückziehen.
Die etablierte Marktstellung der klassischen UE-Hersteller und der rasante Preisverfall bei Flat-TVs machten es den Neueinsteigern aus der IT-Branche schwer, sich gegen UE-Riesen wie Sony, Philips und Panasonic durchzusetzen.