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Facebook findet verlorenen Sohn

Eine Mutter aus England hat auf Facebook, nach 27 Jahren ohne Kontakt, ihren Sohn wieder gefunden. Der Junge war mit 3 Jahren von seinem Vater nach Ungarn verschleppt worden, selbst die Premierministerin Margaret Thatcher hatte sich damals ergebnislos eingeschaltet, um das Kind zu finden.

Autor:Lars Bube • 3.6.2009 • ca. 0:50 Min

Überglücklich freut sich Gavin im BBC-Interview darüber, seine Mutter wieder zu haben.

Soziale Netzwerke im Internet können nicht nur alte Freunde und neue Liebe zusammenbringen, sie helfen manchmal auch bei Familienzusammenführungen der besonderen Art. So geschehen jetzt im südenglischen Städtchen Poole. Vor 27 Jahren hatte ihr damaliger Ehemann die heute 62 jährige Avril Grube verlassen und dabei den gemeinsamen Sohn Gavin (3) nach Ungarn entführt. Interventionen britischer Behörden und auch der Premierministerin Margaret Thatcher konnten damals weder herausfinden, wohin der Sohn gebracht worden war, noch eine Rückkehr einleiten.

Jetzt, 27 Jahre später, hat die Schwester der beraubten Mutter die beiden doch wieder zusammengeführt – mittels Facebook. Beryl Wilson suchte in einer ruhigen Minute auf dem sozialen Netzwerk nach Profilen auf den Namen Gavin Wilson und wurde unter rund 200 Millionen Mitgliedern tatsächlich fündig. Der inzwischen 30 jährige Gavin ist verheiratet und hat drei Kinder, mit denen er in Ungarn lebt. Auch er hatte in den vergangenen Jahren mehrfach vergeblich versucht, seine Mutter ausfindig zu machen. Jetzt haben sich die zwei über Facebook wieder gefunden und wollen sich so schnell wie möglich auch im echten Leben treffen. Nur eine sprachliche Kleinigkeit steht nun noch zwischen ihnen: Gavin spricht kein Englisch mehr.