Fernsehen der Zukunft
Das klassische Fernsehen ist laut Telekom nur ein bisschen tot. Das Zusammenwachsen von Internet, Fernsehen, Telefonie und Mobilfunk wird neue Formen der Interaktion und einen neuen Konsumenten schaffen, das traditionelle Fernsehen aber nicht verdrängen.

Ein Positionspapier der T-Systemtochterfirma Multimedia Solutions kommt zu dem Schluss, dass IPTV in Deutschland den traditionellen Fernsehapparat zwar nicht ablösen, aber ergänzen werde. Es werde ein Hybridmodell aus beiden Welten entstehen, das sich insbesondere durch Interaktivität auszeichnet. Internet-TV sei die Zukunft des Fernsehens, das neuen Akteuren neue Chancen bieten werde.
»Quadruple Play«, also das zusammenwachsen von Internet, Fernsehen, Telefonie und Mobilfunk, finde immer mehr Zuspruch. Breits jetzt, so heißt es in einer Pressemeldung von T-Systems, nutzen über 800.000 Kunden das IPTV-Angebot der Telekom-Tochter T-Home. Das Ziel von einer halben Million Abonnenten bis zum Jahresende hat T-Home damit bereits deutlich überschritten, nicht zuletzt, weil sich der Bonner Konzern die IPTV- und Mobilfunk-Übertragungsrechte für die Fußballbundesliga ab der Saison 2009/2010 gesichert hat und dafür kräftig Werbung betreibt.
Ein Einbahnstraßenfernsehen soll es aber mit IPTV nicht geben. Denn mit der neuen Übertragungstechnologie, so will es die Studie der Telekom, sollen sich angeblich auch die Fernsehgewohnheiten ändern. »Ein traditionelles Medium allein kann die Erwartungshaltung der Konsumenten nicht länger erfüllen«, begründet die Telekom den Durchbruch des IPTVs.
Der heutige Fernsehzuschauer nämlich wolle mitbestimmen und gestalten. »Das aktive und implizierte Feedback der Nutzer nimmt vermehrt Einfluss auf den Inhalt«, heißt es im Positionspapier zur Zukunft des Fernsehens. Was damit gemeint ist, illustrieren die Verfasser der Zukunftsstudie am Beispiel des Pay-TV: Spiele, Bestellungen, Gewinnspiele oder Produktanforderungen würden immer mehr Nutzer finden.
Eine neue Herausforderung nicht nur für die Konsumenten, sondern vor allem für die Inhalteanbieter des IPTV. Sie müssen ihre Geschäftsfelder hin zu Formen der medialen Interaktion und Transaktion umwandeln. Dabei würden auch vermehrt Spartenformate und lokalisierter Content helfen.