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Finanzkrise trifft die IT-Distribution hart

Die nachlassende Nachfrage nach IT-Produkten, Margendruck und verschärfter Wettbewerb bei gleichzeitig steigenden Finanzierungskosten – die Wirtschaftskrise trifft die IT-Distribution jetzt besonders hart. Broadline-Distributor Ingram Micro, VAD Avnet und der Schweizer Grossist Also melden nach einem schwachen Sommer Ergebniseinbrüche und reagieren mit weiteren Maßnahmen zur Kostenreduzierung.

Autor:Samba Schulte • 28.10.2008 • ca. 1:10 Min

Erst die Banken, dann die Börsen und inzwischen spürt auch die IT-Distribution die Finanzkrise
Inhalt
  1. Finanzkrise trifft die IT-Distribution hart
  2. Distributor Also restrukturiert
  3. Avnet muss sparen

Die Wirtschaftskrise schlägt nach einem schwachen Sommer auf die Ergebnisse der Distributoren: Ob die US-amerikanischen Konzerne Ingram und Avnet oder der Euro-Distributor Also – alle mussten im Quartal, das mit September endete, Einbrüche hinnehmen. Der Grund dafür: die schwache Nachfrage, ein verschärfter Wettbewerb und steigende Finanzierungskosten. Wenig Hoffnung bietet der Ausblick auf das vierte Quartal: Die Distributoren erwarten keine bessere Rahmenbedingungen.

Ingram Micro verzichtet im Rahmen seiner Ergebnisveröffentlichung zum dritten Quartal sogar darauf, eine Prognose für das Jahresendquartal auszugeben. Angesichts der wirtschaftlichen Krisensituation sei keine genaue Prognose möglich, sagt CEO Greg Spierkel gegenüber CRN USA: »Wie tief greifend sie ist, wie lange sie anhalten wird – darauf hat derzeit niemand eine Antwort.« Ingrams Erlöse sanken im dritten Quartal um vier Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 8,3 Milliarden US-Dollar. Das Netto-Einkommen beträgt nur noch gut 46 Millionen Dollar nach gut 72 Millionen im Vorjahr. In der EMEA-Region brach der Umsatz um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar ein. In der EMEA-Region weist der Broadliner außerdem einen oprativen Verlust von 4,7 Millionen aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag das operative Ergebnis noch bei 29 Millionen Dollar.

Neben den allgemeinen schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirkte sich laut Spierkel auch die Reaktion des Marktes auf die Frachtkostenanpassung beim Broadliner aus negativ auf das Ergebnis. Darüber hinaus schlägt sich auch die strategische Entscheidung, dass man sich von unprofitablem Geschäft verabschiede auf das Ergebnis nieder. Spierkel erachtet diese Maßnahmen jedoch auch als zukunftsweisend, da es gelang die Brutto-Marge mit 5,47 Prozent relativ stabil zu halten. Ingram wird deshalb auch weiterhin auf Maßnahmen für eine bessere Profitabiliät setzen, so wolle man beispielsweise auf einige unprofitable Retail-Geschäfte verzichten.