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Gericom: Personalkarussell im Vorstand dreht sich weiter

Gericom: Personalkarussell im Vorstand dreht sich weiter. Nach der im Juli neu besetzten Position des Finanzvorstands hat der für den Vertrieb zuständige Manager Nils Rabens seinen Dienst beim österreichischen Notebookhersteller Gericom quittiert. Nun soll Marketing-Chefin Regina Wagner und der neu in den Vorstand berufene Martin Hummel das defizitäre Unternehmen auf den Weg bringen. Im Gegensatz zu Firmengründer Oberlehner rechnen Analysten mit einer langen Durststrecke.

Autor:Martin Fryba • 4.10.2005 • ca. 1:10 Min

Gericom: Personalkarussell im Vorstand dreht sich weiter

Nils Rabens ist nicht mehr Vertriebsvorstand bei der Gericom AG. Er sei, so die lapidare Erklärung vom vergangenen Freitag,  ausgeschieden. Seine Position werde nicht neu besetzt. Noch auf der Hauptversammlung am 29. April dieses Jahres hatte Rabens, ebenso wie der im Sommer durch Klaus Starch abgelöste Finanzvorstand Patrick Prügger, den Aktionären Rede und Antwort gestanden. Dafür wird Marketingleiterin Regina Wagner, die bisherigen Aufgaben des Vertriebsvorstands Rabens übernehmen.

Die Hintergründe des Ausscheidens von Rabens bleiben im Dunkeln. Dass der Manager dem Sparkurs des finanziell bedrängten Unternehmens zum Opfer gefallen ist, daran wollen Insider nicht so recht glauben. Zwar bemüht sich Firmengründer Hermann Oberlehner nach Kräften, die Kosten weiter zu reduzieren. So sank die Zahl der Mitarbeiter zur Jahresmitte nochmals um rund 60 auf nunmehr rund 210 Angestellte. Gleichzeitig hat Oberlehner aber zum 1. Oktober die neue Vorstandsposition des COO mit Martin Hummel besetzt. Der Manager soll vormals Partner bei der Trecon Managementberatung gewesen sein und dort im Kundenservice sowie in der Logistik jahrelang Erfahrungen gesammelt haben. Er soll künftig Gericom bei der Reorganisation unterstützen.

In seinem Halbjahresbericht nährt Ingenieur Magister Oberlehner die Hoffnungen, dass ein starkes viertes Quartal Gericom  wieder an die Gewinnschwelle führen könnte. An den Turnaround glauben Analysten indes nicht. Wie die Analyse der Erste Bank zeigt, ist selbst für das Geschäftsjahr 2007 mit Verlusten bei Gericom zu rechnen. Im ersten Halbjahr sind die Umsätze der Linzer im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent auf 124 Millionen Euro eingebrochen. Der Fehlbetrag vervielfachte sich auf 6,5 Millionen Euro.