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Kopfnuss

Gezeichnet: Ingrhaban Superdata sei mein Name!

Man hat sich seinen Namen in der Regel ja nicht selbst aussuchen können. Hieße man – um geschmacklosere Beispiele zu vermeiden – beispielsweise Uwe oder Ute Kümmelgurke, befände man sich sicherlich seit Kindestagen in psychologischer Betreuung.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.3.2007 • ca. 1:35 Min

Noch im gereiften Alter zöge einem die Schamesröte über das Gesicht, sobald man sich einer plötzlich in albernes Gekicher ausbrechenden Round Table- Runde vorstellen müsste. Bei Firmen ist das natürlich anders. Ein Unternehmen ist selbst schuld an seinem doofen Namen. Und doof ist er meistens dann, wenn mit dem Namen einer Firma Unpassendes oder auch gar nichts assoziieren kann: Bezieht sich beispielsweise der Name Amazon auf antike, einbrüstige Kämpferinnen? Oder den Fluss? Und was hat das eine oder das andere mit dem Verramschen von Artikeln über das Internet zu tun? Anderes Beispiel: Was bedeutet eigentlich das »Ingram« in Ingram Micro Distribution? Die Spurensuche führt zurück auf einen Vornamen germanischen Ursprungs: Ingrhaban. Das bedeutet »Der Rabe im Rat«. Eine schöne Vorstellung: Ingram-Chef Gerhard Schulz stolziert mit der Aura des Großen Magiers vorbei an den Mitraben im Dornacher Nest. Oder auch Azlan, der Löwe. Richtig: das Wappentier des Distributors erinnert an den Löwenkönig Aslan in der Kinderbuch-Serie von C.S. Lewis. Alles Kindsköpfe also beim VAD.

Zugegeben, nicht alle Firmennamen sind so phantasievoll und evozieren bilderreiche Vergleiche. Komsa steht beispielsweise nicht für »komsa mal zu uns einkaufen «. Sondern in altsächsischer Manier für Kommunikation Sachsen AG. Und das »Also« der Also-Gruppe? Auch das steht nicht etwa für »Alligatoren und Sonstiges«, sondern einfach nur für das Wort »also«. »Also wie nennen wir unser Unternehmen?«, fragte der Unternehmensgründer seinerzeit in die Runde und das neue Management-Team war von der »also«-Idee sogleich pflichtschuldig entzückt. Das hätten wir jetzt nicht ausplaudern dürfen. Das ist ein bisschen wie bei Ute Kümmelgurke: heute schämen sich die Schweizer für die einfallslose Namensfindung. Wie es sich gehört, ranken sich um die Namensfindung bei Apple, dem Dauer-Trendsetter und nervigen Kult-Kasper der ITBranche, zahlreiche Legenden. Apple-Vordenker Steve Jobs habe demnach aus purer Liebe zu Äpfeln eine Zeitlang in einem Obstgarten gearbeitet oder sei ein fanatischer Beatles-Fan, deren Produktionsfirma hieß Apple Records.

Vielleicht war es auch einfach wie beim »also« der Also. Steve Jobs: »Apfel wie nennen wir unser Unternehmen«? Gut, das ist ein wenig albern. Das sind viele Firmennamen aber schließlich auch. Wir würden jedenfalls gerne bei einem Unternehmen einkaufen, das »Ingrhaban Superdata « heißt.