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Kostenloses Betriebssystem »Chrome OS«

Google greift Microsoft an

Mit einem kostenlosen PC-Betriebssystem greift Google den Software-Riesen Microsoft in seinem Kernsegment an. Google will »Chrome OS« ab dem kommenden Jahr zunächst für Netbooks anbieten und hat dafür fast alle namhaften PC-Hersteller als Hardware-Partner gewonnen.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.7.2009 • ca. 1:05 Min

Mit einem eigenen PC-Betriebs-system attackiert Suchmaschinen-Anbieter Google Microsofts Vormachtsstellung auf dessen ureigenstem Terrain. Erste Geräte mit Chrome OS sollen bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Dafür hat Google fast die komplette Riege der großen PC-Hersteller als Hardware-Partner gewonnen. Mit Acer, Asus, HP und Lenovo (siehe Grafik) sind zudem vier der fünf größten Netbook-Anbieter an Bord. Denn auf den boomenden Mini-Notebooks soll Chrome OS zuerst eingesetzt werden. Grundsätzlich ist das Linux-basierte Betriebssystem aber für alle Geräte, von Mini-Notebooks bis zu großen Desktop-Rechnern, konzipiert. Sicheres und vor allem schnelles Surfen im Internet steht bei den Anwendungen im Vordergrund. Chrome OS basiert, wie das für mobile Internet Devices entwickelte Android, auf einem Linux-Kern. Das Betriebssystem, das sowohl auf x86- als auch auf ARM-Prozessoren laufen soll, ist laut Google aber keine Erweiterung von Android, sondern eine vollkommen eigenständige Entwicklung. Ebenso wie Android soll Chrome OS als Open Source kostenlos verfügbar sein, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil vor allem im preisaggressiven Netbook-Segment. Auf der Suche nach einer preisgünstigen Alternative zu Windows und dem bei Consumern nicht sehr beliebten Linux haben Hersteller, wie Acer, bereits mit Android auf Netbooks experimentiert. Mit Chrome OS erhöht der Suchmaschinen-Anbieter den Druck auf den Rivalen Microsoft, dessen Betriebssystem auf rund 90 Prozent alles PCs weltweit im Einsatz ist. Im vergangenen Jahr hatte Google bereits mit seinem Chrome-Browser das Feuer auf Microsofts Internet Explorer eröffnet, konnte bislang jedoch noch kaum Marktanteile gewinnen. Microsoft kon-terte mit seiner Suchmaschine Bing, die gegen die übermächtige Google-Konkurrenz bislang ebenfalls kein Bein auf den Boden brachte.