Hey Joe: Vertrauenssachen
Hey Joe: Vertrauenssachen. Der Mail-Müll wird immer größer, immer absurder, teils sogar krimineller. Da helfen selbst die viel gepriesenen Spam-Filter nicht. Ganz offensichtlich kann man denen nicht voll vertrauen. Aber Spam-Filter, respektive deren Hersteller, stellen vermutlich keine Vertrauensfrage.
Hey Joe: Vertrauenssachen
Solche Schachzüge bleiben Politikern vorbehalten. Vielleicht ist die Effizienz von Spam-Filtern ja auch eine Frage
der richtigen Anwendung, sprich Installation. Da aber vertraue ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling beim führenden Scherenhubtischhersteller, voll unserem Admin.
Wie auch immer, gestern Vormittag hatte ich gleich zwei Mails der dubiosesten Art auf meinem Bildschirm. Beide waren angeblich von der Deutschen Telekom und unter »meiner« Firmen-Mailadresse persönlich an mich gerichtet. Thema: Telekom-Rechnung Juli, mit neunstelliger Nummer. Die zweite Mail war identisch mit der ersten, bis auf eine andere neunstellige Nummer. Die Rechnungsbeträge waren gleich ? sagenhafte 368,14 Euro! Nun telefoniere
ich aufgrund meiner Tätigkeit schon viel, meist aber inhouse. Außerdem bin ich derzeit Single. Mit wem sollte ich also soviel quasseln? Solch ein Betrag kommt da nie und nimmer zusammen. Und die Rechnung hierfür ging auch noch nie an mich. Alles Quatsch also? Das glaub? ich wiederum nicht. Denn wenn auch keine plumpe Zahlungsaufforderung dabei war, einen Link, unter dem die Rechnung »bereitliegen« sollte, gab?s sehr wohl. Und durch den Klick darauf wollen die Absender ja irgendetwas erreichen. Da haben sie bei mir aber auf den Falschen gesetzt, zuviel Vertrauen in meine Doofheit gehabt. Seit eh und je beschwöre ich jeden, bei Mails mit unbekanntem oder dubiosem Absender keine Anhänge zu öffnen und keine Links anzuklicken..
Nachmittags gab?s dann eine kleine Feier. Susi, das Geburtstagskind,
hatte einen sensationell guten, selbstgebackenen Rosinen-Napfkuchen mitgebracht. Diese Kuchen heißen in Bayern »Guglhupf«. Die Stimmung war gut, der Mail-Ärger vergessen, und so packte mich wieder der Schalk. »Wie nennt man Internet-Surfen auf Bayrisch?«, fragte ich die Umstehenden. Erwartungsvolle Stille. »Googlehupf!«, klärte ich die
Runde auf.
Die, die?s verstanden, lachten lauthals. Die anderen staunten ehrfurchtsvoll, glaubten meinen Sprachkenntnissen. Es ist eben alles Vertrauenssache . . .