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HP attackiert Cisco

HP attackiert Cisco Mit neuen Produkten für den Netzwerk-Core will Hewlett-Packard jüngste Erfolge am ­Switching-Markt untermauern. Zum Markterfolg soll vor allem eine ­lebenslange Garantie auf die Produkte beitragen.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2007 • ca. 1:45 Min

Lebenslang kostenloser Support inklusive Software­-Updates: HPs 8212zl-Switch

»Durch unsere Garantiepolitik werden wir die Spielregeln auf dem Switching-Markt ändern«, gibt sich John McHugh, weltweit verantwortlich für das Procurve-Portfolio bei HP, überzeugt. Der Hersteller bietet auf seinen Core-Switch 8212 zl und das dazugehörige Wireless Edge Services zl-Modul eine lebenslange Garantie inklusive Software-Updates an. Weiter ga­rantiert HP Geräteaustausch und Ersatzteile bis zum nächsten Arbeitstag. Lebenslang bedeutet in Deutschland aufgrund der Rechtslage maximal 30 Jahre, was die üblichen Standzeiten solcher Geräte bei weitem übersteigt. »Wir konkurrieren hier mit Geräten, die meist nur 90 Tage freien Service und Garantie haben«, betont McHugh. Der Switch hat eine passive Backplane mit 692 GBit/s. Maximal ausgebaut, fasst das Gerät knapp 300 Giga­bit- und bis zu 48 10-Gigabit-Ethernet-Ports. Alle wichtigen Einheiten wie Stromversorgung oder Management-Modul sind doppelt ausgelegt. Auf den Gigabit-Ports steht Power over Ethernet (POE) zur Verfügung. Der Preis liegt bei knapp 20000 Euro. Das Wireless-Edge-Modul, mit dem sich WLAN-Segmente verwalten lassen, kostet 4499 Euro, ein redundantes Modul 3999 Euro. Die Module können auch im 5400-Switch von HP eingesetzt werden. Mit dem 8212zl vervollständigt HP seine im Januar verkündete Adaptive-Network-Strategie durch ein Core-System, das den gleichen Chipsatz verwendet wie die Procurve-Switches 5400, 3500 und 6200, was unter anderem einheitliches Management bedeutet. Das neue Gerät konkurriert vor allem mit Ciscos Unternehmens-Core-Router 6209. Zielgruppe sind Mittelständler und auch größere Unternehmen. McHugh: »Carrier und ­Nischenmärkte wie MPLS, WAN oder SDH bedienen wir derzeit nicht.« Das Marktsegment innerhalb des Switching-Marktes in Europa, den McHugh in Anlehnung an Marktforschungsdaten auf 2,2 Milliarden Dollar schätzt, beziffert er auf 675 Millionen Dollar. »Davon wollen wir in 12 bis 18 Monaten 20 bis 25 Prozent oder mehr«, sagt McHugh. Weltweit habe man das Gerät an rund 100 Beta-Kunden gegeben und schon bereits Bestellungen für 15000 Ports vorliegen. Eine Handvoll der Kunden kommt aus Europa, wo laut Alberto Soto García, der für das Procurve-Geschäft in Europa verantwortlich ist, rund 60 Prozent der Procurve-Produkte abgesetzt werden. Tatsächlich scheint sich HPs Ansatz am Markt auszuzahlen. »Wir konnten in den letzten drei Quartalen in Europa um 40 Prozent zulegen«, sagt Soto García zufrieden. Für langfristigen Erfolg braucht HP allerdings ein Lösungsportfolio in den wichtigen Anwendungsbereichen wie VoIP, Konvergenz, Sicherheit oder Billing. Hierzu baut der Hersteller enge Partnerschaften auf, beim Thema VoIP beispielsweise mit Mitel. »Das kann in Zukunft auch Service aus einer Hand bedeuten«, sagt Soto García.