HP will EDS kaufen
Die geplante Übernahme des Systemintegrators EDS ist eine Art Kriegserklärung an IBM Global Services. HP greift IBM damit im Service-Geschäft frontal an.

- HP will EDS kaufen
- Börse zeigt sich skeptisch
HP hat bestätigt, dass es an der Übernahme des Systemintegrators Electronics Data Systems (EDS) arbeitet. HP soll nach Informationen des »Wall Street Journals« bereit sein, zwölf bis 13 Milliarden Dollar für den Kauf von EDS zu bezahlen.
HP wird am Donnerstag seine Quartalszahlen bekannt geben, dann wird sich voraussichtlich auch CEO Mark Hurd zur strategischen Dimension der geplanten Übernahme äußern. In der am Montag nach Börsenschluss in den USA herausgegeben Pressemitteilung, die aus lediglich zwei Sätzen besteht, wird nur die Möglichkeit einer Übernahme bestätigt. Es gebe keine Garantie, dass der Kauf zustande kommt.
EDS seinerseits hat von fortgeschrittenen Gesprächen berichtet. EDS lehnt jeden Kommentar ab, bis die Transaktion zum Abschluss gekommen sei. EDS ist nach den aktuellen Zahlen von Gartner mit knappem Vorsprung vor Accenture der zweitgrößte Systemintegrator der Welt. Die strategische Dimension liegt auf der Hand: Es wäre ein neuer Vorstoß von HP ins Service-Geschäft, der zweite seit der versuchten Übernahme von Price Waterhouse Coopers (PWC) im Jahr 2000, die damals scheiterte. Stattdessen hat IBM PWC zwei Jahre später geschluckt.
In der Zwischenzeit ist es IBM gelungen, seine Global Services Sparte zu einem Erfolgsmodell auszubauen. HP muss hier nachziehen und scheint entschlossen, dies zu tun.
Im aktuellen CRN-Ranking der Top-100 IT-Dienstleister liegt IBM Global Services mit einem Umsatz von 38,4 Milliarden Euro auf Platz eins. EDS (knapp 17 Milliarden Euro) und HP Services (rund 12,5 Milliarden Euro) kämen zusammen auf 29,5 Milliarden Euro und würden Platz zwei hinter dem Drittplatzieten Accenture (15,6 Milliarden Euro) mit weitem Abstand festigen (CRN-Extraheft als Download ).