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Digitalkameras im IT-Channel

IT-Reseller punkten mit Beratung und Zubehör

Das Geschäft mit Digitalkameras kann für IT-Reseller ein lukratives Zusatzgeschäft darstellen. Der Preisdruck durch das Internet und den Fotofachhandel ist groß. Trotzdem können IT-Fachhändler durch Beratungskompetenz punkten und ihr Know-how bei Zubehör sowie Software einsetzen – so erzielen sie auch höhere Margen.

Autor:Nadine Kasszian • 17.6.2009 • ca. 1:35 Min

Während Kompaktkameras ihren Zenit im Markt für Digitalkameras bereits erreicht haben, boomt das Geschäft mit Spiegelreflexkameras (SLR) und Bridge-Kameras weiterhin. Kompaktkameras sind inzwischen vor allem ein Produkt für den Massenmarkt und werden hauptsächlich über die Retailer, den Food-Kanal und das Internet vertrieben. Laut Michael Binkert, Geschäftsführer des Distributors BHS Binkert, stellt der Großhändler zurzeit eine starke Verschiebung in Richtung Spiegelreflex fest. Auch der Fachhandel setzt mittlerweile verstärkt auf das Geschäft mit Spiegelreflexkameras und Bridge-Kameras (Kameras, die Eigenschaften von Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras vereinigen). Die Vertriebswege in diesem Markt haben sich jedoch sehr stark gewandelt, betont Binkert: »Es gab Zeiten, wo Kameras in jedem Kanal gut verkauft wurden.« Das sei heute nicht mehr so. Da stellt sich die Frage, ob sich der Handel mit Digitalkameras für IT-Reseller überhaupt lohnt.

IT-Reseller sind nach Angaben von Geschäftsführer Binkert im Bereich Kameras eher eine kleinere Zielgruppe. Insgesamt wurden in Deutschland 2008 laut Photoindustrie- Verband über neun Millionen Kameras verkauft. Obwohl die IT-Reseller davon nur einen kleinen Teil abbilden, hält Binkert das Kamerageschäft nach wie vor für ein lukratives Segment für die Händler und Systemhäuser. Fernhalten sollten sich Reseller allerdings von Modellen um die hundert Euro – in diesem Bereich geht es um das Massengeschäft und die Margen sind für Händler zu gering. Für den IT-Kanal lohnt sich der Kameraverkauf erst ab einem Preis von rund 200 Euro und aufwärts. Die Händler sollten sich laut Binkert dabei auf einige Modelle von A-Brands wie zum Beispiel Canon, Nikon oder Panasonic konzentrieren. Der Preisdruck durch das Internet ist jedoch gewaltig und nimmt sogar stetig zu. Alleine Amazon – laut einer Studie der Managementberatung BBDO Consulting der stärkste Retail-Brand Deutschlands – hat einen Anteil am Gesamtmarkt von rund sieben Prozent. Im Vergleich zu dem Etailer stehen Retail-Größen wie Media Markt und Saturn deutlich zurück. »Ich schätze, dass rund 25 bis 30 Prozent des Gesamtgeschäftes über das Internet generiert werden«, so Binkert. Ein Großteil der Kunden – selbst im B-to-B-Bereich – informiert sich über Preise inzwischen als erstes über das Internet. Aus dem Erfolg von Amazon.de in der Umfrage lässt sich nach Ansicht von BBDO Consulting eine Hauptaussage ableiten: »Online etabliert sich zunehmend als universelle Alternative zum stationären Handel.«