Juniper verzichtet auf Enterprise-Switching
Obwohl Juniper-Partner aus den USA und EMEA eine Enterprise-Switch-Line im Portfolio des Sicherheits- und Netzwerkspezialisten vermissen, spricht Channel-Chef EMEA David Small eine deutliche Sprache: Enterprise-Switches stehen bei Juniper nicht auf der Agenda.
Die Juniper Partner Summits in Las Vegas und Spanien hatten den Partnern keinen Anlass zur Klage geboten. Die Unregelmäßigkeiten der letzten Jahre in der Zusammenarbeit mit Juniper scheinen inzwischen ausgeräumt. »Die Zertifizierungsprozesse in den letzten zwei Jahren liefen nicht so rund. Es kam vor, dass sich jemand als J-Partner registrieren ließ und dann passierte erstmal gar nichts«, beschreibt Martin Twickler aus der Geschäftsleitung des Juniper-Distributors TLK, die damalige Situation. Hier habe sich jedoch viel getan, so Twickler. Bei TLK können sich Händler nun als J-Partner autorisieren lassen und bekommen dann je nach Spezialisierung verschiedene Programme zur Verfügung gestellt, mit Sales- und Technikschulungen sowie Hilfe bei der Kundenbetreuung. Mit dem J-»Partner Access Specialization Program« kündigt Juniper eine Erweiterung des Partnerprogramms an, die es Lösungsanbietern ermöglichen soll, Hardware für mittelgroße und große Unternehmen anzubieten und mit ihrem eigenen Service und Support zu verbinden.
Es gibt jedoch einen Punkt, der sowohl Lösungsanbieter aus den USA als auch aus dem EMEARaum unzufrieden stimmt. Die fehlende Switch-Line für den Enterprise-Bereich stellt für die Partner ein echtes Defizit im Portfolio des Netzwerk- und Security- Spezialisten dar. »Eine Switch- Line fehlt ganz klar im Programm von Juniper«, bestätigt Twickler. »Wenn wir ein einheitliches Gesamtprogramm zusammenstellen wollen, müssen wir Switches von anderen Anbietern mit hinein nehmen«, so der TLK Manager. Zwar habe Juniper bereits Carrier-Class Switches in seiner Palette, es könne jedoch nicht im Sinne des Unternehmens sein, den Markt des Enterprise- Switching seinen Konkurrenten zu überlassen. Mit der Eroberung des Enterprise-Geschäftes könnte Juniper zudem die Chance nutzen, zu seinem großen Konkurrenten Cisco aufzuschließen. »Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie Switches bringen oder einen Hersteller dazukaufen«, zeigt sich Twickler optimistisch. Eine Hoffnung, die von Junipers Seite jedoch nicht genährt wird. Der weltweite Channel-Chef des Netzwerkanbieters, Frank Vitagliano, räumt zumindest ein, dass die Stimmen der Partner von Juniper gehört werden, ohne jedoch schon konkrete Pläne in diese Richtung bekannt zu geben.
Der Vice President des Channels für EMEA, David Small, drückt sich in diesem Punkt weitaus klarer aus: »Wir machen keine Switches, sondern konzentrieren uns vielmehr auf das, was wir haben«, stellt Small gegenüber Computer Reseller News klar. »Unsere Strategie ist es, unser gutes Level von gegenseitiger Profitabilität und Wachstum mit unseren Partnern zu halten«, so Small.
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