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Kritik an SAPs Mietmodell

Ungewöhnlich hart kritisieren ERP-Konkurrenten die neue On-Demand-Lösung von SAP: Die Kommentare zu »Business ByDesign« reichen dabei von Desaster bis zu Identitätskrise.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.10.2007 • ca. 1:00 Min

Auch Peter Dewald, Geschäftsführer von Sage Deutschland, zählt zu den Kritikern des neuen SAP-Mietmodells
Inhalt
  1. Kritik an SAPs Mietmodell
  2. Zweifel am On-Demand-Modell

Endlich verkündet Software-Riese SAP mehr Details zu »Business ByDesign« und setzt damit gleich eine Welle von kritischen Stimmen von Mitbewerbern und Analysten in Gang. So lässt sich Friedbert Schuh, General Manager Central Europe beim ERP-Anbieter Lawson, zu markigen Worten hinreißen: »SAPs Business ByDesign erinnert mich eher an Desaster ByDesign«. Für Schuh sprechen gleich mehrere Gründe gegen das jüngste SAP-Angebot, beispielsweise drohende Partnerkonflikte, fehlende Verfügbarkeitsaussagen und keinerlei Wachstums- oder Migrationsaussagen für schnell wachsende Unternehmen. »Das neue Angebot ist eine Mogelpackung, bei der auf fünf Jahre gesehen schnell mehr als 200.000 Euro zusammenkommen«, so der Manager. Tatsächlich laufen bei der Mindestlizenzierung von 25 Nutzern jährlich 40.000 Euro an Mietkosten für die neueste SAP-Lösung auf.

»Diese Preisvorstellungen scheinen das Budget-Volumen des durchschnittlichen Mittelständlers zu sprengen«, vermutet auch Peter Dewald, Geschäftsführer von Sage Deutschland. »Wir würden Unternehmen raten, genau zu überprüfen, ob sich das Investment tatsächlich lohnt oder ob es nicht günstigere und passgenauer auf den Mittelstand zugeschnittene Lösungen gibt«. Zudem halten die Walldorfer offenbar immer noch an einer anderen Definition von Mittelstand fest als der Großteil der Branche. »SAP verkauft das Produkt erst ab einer Mindestanzahl von 25 Usern«, so Dewald. »Nach unserer Erfahrung liegt diese Zahl aber deutlich über der des typischen Mittelständlers in Deutschland, der häufig nur 4-5 Lizenzen benötigt«. Schließlich bestehe der Großteil der mittelständischen Unternehmen nicht aus 100 bis 500 Mitarbeiter-Betrieben, sondern liege deutlich darunter.