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SOA-Serie Teil 12

SAPs neue SOA-Welt

SAPs neue SOA-Welt Nach ERP 6.0 will SAP bald weitere Applikationen serviceorientiert anbieten. Die ­Anwender reagieren jedoch verhalten auf das neue Paradigma.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2007 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. SAPs neue SOA-Welt
  2. Jeden Monat mehr Services

Im April 2003 stellte der Software-Konzern SAP eine Architektur für die künftige Generation seiner Geschäftsanwendungen vor. Diese Enterprise Services Architecture (ESA) sollte die für das Enterprise Resource Planning (ERP) benötigte Applikationslandschaft mit der Flexibilität von Web Services und anderen offenen Standards verbinden. Heute gibt es mit dem Paket Netweaver, den ersten Enterprise Services Bundles sowie der ERP-Version 6.0 Software, die dem damals versprochenen Ziel einer serviceorientierten Architektur (SOA) recht nahe kommt. Ebenfalls serviceorientiert und auf der Grundlage von Netweaver ist SAPs neues Mittelstandsangebot Business By Design aufgebaut, das zur Miete über das Internet (Software as a Service, SaaS) genutzt werden kann.

Proprietäre Züge Die enge Bindung an die Middleware von Netweaver gibt den Anwendungen aus Walldorf einen proprietären Charakter, aber Schnittstellen zu Applikations-Servern wie Websphere von IBM oder das Dotnet-Framework von Microsoft stellen immerhin Interoperabilität zu Fremdsystemen her. Außerdem basieren die als Enterprise Services Bundles bezeichneten Funktionsbausteine auf Standards wie der Web Services Description Language (WSDL), die auf der Extensible Markup Language (XML) beruht, und dem vom World Wide Web Consortium (W3C) spezifizierten Simple Object Access Protocol (SOAP). Allerdings enthalten die Enterprise Services von SAP eine eigene Semantik, die sich an den hauseigenen Anwendungen orientiert. Das Paradepferd der Walldorfer ist die als Mysap ERP 2005 ins Rennen geschickte und später in ERP 6.0 umgetaufte Produktfamilie, die Finanzen, Corporate Services, Beschaffung, Logistik, Produktentwicklung, Produktion und Personalwesen abdeckt. »Jede betriebswirtschaftliche SAP-Funktionalität, die in Verbindung mit Netweaver steht, lässt sich als Service bereitstellen«, versichert Rolf Schumann, SAPs Chief Technology Officer (CTO) für Europa. Das neue ERP-Paket bietet heute alle Funktionen als Web Services an. Und die Roadmap sieht vor, dass bis Ende des Jahres die gesamte Business Suite mit Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM), Supplier Relationship Management (SRM) und dem Product Lifecycle Management (PLM) in Services aufgeteilt sein wird, die sich mit Netweaver kombinieren lassen.