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Logica CMG setzt weiter auf Akquisitionen

Logica CMG setzt weiter auf Akquisitionen. Mit großen Zukäufen in Frankreich und Portugal ist der britisch-niederländische IT-Konzern Logica CMG unter die Top-IT-Dienstleister in Europa aufgerückt. Weitere Akquisitionen hat CEO Martin Read nicht ausgeschlossen. Doch vorerst muss der Konzern hierzulande sein schwaches Geschäft auf Vordermann bringen.

Autor:Martin Fryba • 8.3.2006 • ca. 1:45 Min

Logica CMG setzt weiter auf Akquisitionen

Anfang des vergangenen Jahres gelang Martin Read ein großer Coup, auf den der Chef von Logica CMG heute noch stolz ist. Portugals größter IT-Dienstleister für Energieversorger, Edinfor, ein Unternehmen des Konzerns Energias de Portugal (EDP), stand zum Verkauf, und wer Rang und Namen in Europas IT-Dienstleistungsbranche besitzt, hatte mitgeboten. Vergeblich, denn den Zuschlag erhielt Logica CMG. 1.300 Mitarbeiter waren zu übernehmen, dafür lockte EDP mit einem auf zehn Jahre datierten Outsourcing-Auftrag über ein stattliches Volumen von über einer halben Milliarde Euro. Read hob die glänzenden Aussichten hervor, nach Spanien, Südafrika und Brasilien zu expandieren. Mitte September schlug Read dann in Frankreich zu und kaufte den dortigen Wettbewerber Uniliog. »Ein kluger Schachzug«, meinen Analysten, da es kaum zu geografischen Überschneidungen komme und Logica CMG seine europäische Präsenz entscheidend stärke. Bis auf eine schmerzliche Ausnahme belegen die bisherigen Ergebnisse des IT-Dienstleisters die positiven Einschätzungen.

Die unlängst vorgelegten Jahreszahlen weisen ein Wachstum von 10,6 Prozent (organisch rund fünf Prozent) auf umgerechnet 2,68 Milliarden Euro aus, der Gewinn vor Steuern kletterte sogar um über 60 Prozent auf 154 Millionen Euro. Während der Konzern in seinem Kernland Niederlande ausgesprochen stark zulegte (plus 11,3 Prozent auf fast 600 Millionen Euro) und in Großbritannien (plus 4,8 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro) und in Frankreich (plus 2,5 Prozent auf 170 Millionen Euro) wenigstens leicht wachsen konnte, musste der Konzern in anderen europäischen Ländern Umsatzeinbußen und Verluste hinnehmen. Allen voran Deutschland: Hier sanken die Erlöse um 14,3 Prozent auf 115 Millionen Euro. Die operative Marge von minus 15 Prozent viel schlechter als erwartet aus. Als Hauptgrund führt Read den Preisdruck im Mittelstand an. Bis Ende dieses Jahres will Read hier »solide Gewinne« sehen. Man werde sich auf die noch profitablen höheren Beratungsdienstleistungen konzentrieren.

Derweil feilt der CEO weiter daran, die Kosten zu optimieren. So soll die Zahl der Arbeitsplätze in Offshore-Ländern auf 2.000 verdoppelt werden. Im indischen Center in Bangalore arbeiten bereits 1.000 Angestellte, doch aufgrund der dort zunehmend steigenden Löhne bevorzugt Read eher Länder wie Malaysia oder die Philippinen. Zudem werde Logica CMG weitere Akquisitionen ins Auge fassen, »überall in Europa, vor allem aber in Italien, Spanien und Skandinavien«. Konkrete Zeitpunkte nennt Read aber nicht: »Akquisitionen lassen sich nicht in einen Zeitplan pressen«.

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