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Mobilfunk-Markt im Umbruch

Megatrend Mobility

Der klassische Mobilfunkmarkt erreicht endgültig seine Wachstumsgrenze. Deshalb soll mobile Datenübertragung die Carrier aus der Wachstumsfalle befreien. Dabei laufen sie jedoch Gefahr, den echten Trend »mobiles Internet« zu verschlafen.

Autor:Redaktion connect-professional • 6.8.2008 • ca. 1:20 Min

Anders als in Schwellen- und Entwicklungsländern, wo noch immer hunderte Millionen Menschen von ihrem ersten Handy träumen, stoßen Netzbetreiber, Infrastruktur- und Endgeräte-Anbieter zunehmend an Wachstumsgrenzen. Aktuelle Zahlen der Netzbetreiber beweisen das: Der Umsatz von Telefonica Europe mit ihren O2-Ablegern in Deutschland, Großbritannien, Irland und der Tschechischen Republik, ging im vergangenen halben Jahr gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 7,07 Milliarden auf 7,0 Milliarden Euro zurück. Die T-Mobile Gruppe wuchs im vergangenen Jahr zwar gegenüber 2006 um 8,4 Prozent und machte somit 34,74 Milliarden Euro Umsatz, doch im Heimatmarkt Deutschland schrumpfte der Umsatz um 2,7 Prozent auf 7,99 Milliarden Euro.

Auch bei Weltmarktführer Vodafone ist nicht alles Gold, was glänzt: Zwar verzeichnet das Unternehmen nach wie vor ein kräftiges Wachstum – im vergangenen Quartal um stattliche 19,1 Prozent, doch ein beachtlicher Teil des Umsatz- und Ertragswachstums resultiert aus Zukäufen wie der indischen Hutchison Essar und der vollständigen Übernahme des deutschen Festnetzbetreibers Arcor. Nachdem das Unternehmen kürzlich seine Gewinnprognose für dieses Geschäftsjahr bestätigte, dabei aber einräumte, dass der Konzernumsatz am unteren Ende der prognostizierten Spanne liegen werde, brach die Aktie zeitweise um fast zwölf Prozent ein.

Beim Blick auf die deutschen Mobilfunk- Carrier befindet sich derzeit einzig E-Plus auf der Überholspur und gewinnt gegenüber den Wettbewerbern weiter an Boden. Im zweiten Quartal 2008 stiegen die Umsätze aus Mobilfunk-Dienstleistungen im Vorjahresvergleich um 8,1 Prozent auf 757 Millionen Euro. Der Marktanteil am Service-Umsatz erhöhte sich von 13,7 Prozent im Vorjahr auf rund 15 Prozent. Auch der Kundenzuwachs ist ordentlich: Zum 30. Juni 2008 zählte das Unternehmen 16,2 Millionen Kunden – ein Plus von 780.000 gegenüber dem Vorquartal und ein Zuwachs von 2,6 Millionen in zwölf Monaten. Die in den vergangenen Jahren gestarteten Eigen- und Kooperationsmarken wie Base, Vybemobile oder Simyo machen inzwischen 58 Prozent der Kundenbasis aus.