Mut zur Innovation statt Rotstift-Regiment
Obwohl Hard- und Software in deutschen Firmen bisweilen an Dinosaurier erinnern, leisten CIOs erstaunlich gute Arbeit. Vor allem dann, wenn sie Controller glücklich machen. Das hingegen sollten sie besser lassen und sich lieber an »High Performern« orientieren.
- Mut zur Innovation statt Rotstift-Regiment
- Falsche Größen entscheiden über »Erfolg« der IT
- High Performer zeigen, wo es lang geht
Deutsche Unternehmen arbeiten mit zum Teil deutlich älteren IT-Anwendungen als ihre europäischen Nachbarn, so eine Studie von Accenture. Ihre Kundenservice-, Buchhaltungs- und anderen Programme sind durchschnittlich sieben, die ihrer europäischen Nachbarn im Durchschnitt dagegen fünfeinhalb Jahre alt. Trotz des höheren Alters der Applikationen erzielen IT-Verantwortliche hierzulande damit verhältnismäßig gute Leistungen, bleiben aber hinter ihren Möglichkeiten zurück. Zum Beispiel bearbeiten deutsche Firmen bereits vergleichsweise viele Interaktionen mit Kunden wie Buchungs- und Zahlungsvorgänge automatisiert und online (23 Prozent). Es könnten jedoch fast doppelt so viele sein (45 Prozent), sagen die IT-Verantwortlichen. Die hinsichtlich Wachstum und Gewinn weltweit erfolgreichsten Unternehmen, so genannte High Performer, haben bereits 53 Prozent ihrer Kundeninteraktionen automatisiert. In Italien sind es 16 Prozent, in Spanien 20 Prozent, in Frankreich 22 Prozent.
Ein Grund für das ungenutzte Potenzial in deutschen Unternehmen: Noch immer betrachten viele Firmen ihre IT in erster Linie als Kostenfaktor und beurteilen auch IT-Investitionen danach. »Viele Unternehmen messen ihre IT-Verantwortlichen noch immer nicht an deren Beitrag zur Produktivität und Innovationskraft. Damit bleiben sie hinter den Möglichkeiten zurück, die IT ihnen bietet, um ihr Geschäft erfolgreicher zu machen«, beschreibt Toennies von Donop, Leiter System Integration & Technology bei Accenture, das Dilemma der Chief IT Executives (CIOs).