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Novell drückt aufs Tempo

Zum Auftakt des Geschäftsjahres erweitert der Software-Hersteller Novell sein Channel-Programm. Mit »Partnernet 2007« müssen sich Reseller stärker als bisher spezialisieren. Von dieser Neuerung und der aktuellen Linux-Werbekampagne verspricht sich Novell mehr Sichtbarkeit als Open-Source-Anbieter.

Autor:Michael Hase • 20.11.2006 • ca. 1:00 Min

Novell-CEO Ron Hovsepian, der dieses Amt seit Ende Juni ausfüllt

Vielen ging Vieles zu langsam voran. Selbst Novell-Mitarbeiter oder solche, die es einmal waren, sahen das so. So forderte der frühere EMEA-Chef Richard Seibt im Sommer, der Software-Hersteller müsse »seine Open-Source-Strategie mutiger und konsequenter umsetzen«. Sogar der weltweite Marketing-Verantwortliche von Novell, John Dragoon, räumte unlängst ein, sein Unternehmen werde zu wenig als Linux-Anbieter wahrgenommen.

Das soll sich jetzt ändern: Novell will künftig mit mehr Nachdruck und mehr Elan verdeutlichen, dass Linux im Zentrum der Geschäftsstrategie steht. Tatsächlich registrieren die Mitarbeiter weltweit eine höhere Geschwindigkeit bei Entscheidungen, wie ein italienischer Novell-Vertriebsmann bestätigt. Zu den Tempomachern zählt allen voran CEO Ron Hovsepian, der Ende Juni das Ruder von Jack Messmann übernahm. Erfreuliches Signal für den Channel: Der neue Steuermann hält das Partnergeschäft anscheinend für wichtiger als sein Vorgänger: »Wir konzentrieren uns stärker als bisher darauf, unsere Partner-Infrastruktur weiter zu entwickeln, und erhöhen unsere Investitionen dafür.«

Einen ersten Beleg für diese Ankündigung lieferte Novell beim weltweiten Sales-Kick-off zum Auftakt des Fiskaljahres in Paris. Dort stellte das Unternehmen unter dem Namen »Partnernet 2007« in der vergangenen Woche sein erweitertes Partnerprogramms vor. Zu den zentralen Neuerungen zählt, dass sich Platin- und Gold-Partner künftig in mindestens einer von vier Disziplinen spezialisieren müssen: Linux, Identity-Management, System-Management oder Workgroups. Die vier Kompetenzbereiche entsprechen den vier Geschäftsfeldern des Software-Unternehmens. Dadurch will es Novell den Partnern einfacher machen, ihr Geschäft mit der jeweiligen Einheit abzustimmen.