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Novell macht Miese

Novell macht Miese: Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2007 hat Novell einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen und ist erheblich in die roten Zahlen gerutscht.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.3.2007 • ca. 1:10 Min

Nach den vorläufigen Zahlen betrug der Umsatz von Novell im abgelaufenen Quartal 229 Millionen Dollar (Vorjahr 242 Millionen Dollar). Das Unternehmen musste einen Nettoverlust von 19,9 Millionen Dollar hinnehmen, während im Vorjahr noch ein Gewinn von1,8 Millionen Dollar zu Buche stand. Novell-CEO Ron Hovsepian sprach von einem durchwachsenen Quartal: Positiv entwickelt sich das Linux-Geschäft und die Partnerschaft mit Microsoft: Suse Linux Enterprise 10 kann schon über eine Million Downloads vorweisen. Hovsepian betonte ausdrücklich, die Partnerschaft mit Microsoft sei durch die General Public License 2 abgedeckt. Novell ist wegen dieser Kooperation Ziel heftiger Angriffe von Linux-Puristen, aber die Quartalszahlen machen deutlich, wie sehr die Unterstützung seitens der Redmonder für Novell überlebensnotwendig ist. 73 Millionen der 91 Millionen Dollar der durch Linux-Rechnungen erzielten Erlöse kamen aus der Aktivierung von Microsoft-Coupons: Insgesamt bedeutet das eine Steigerung von 659 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Ohne den Beitrag von Microsoft läge unser Bargeldzufluss bei Null“, gestand Finanzchef Dana Russell. Dagegen haben die traditionellen Netware-Produkte sehr schlecht abgeschnitten. Hovespian sprach von enttäuschenden Verkäufen der Identity-Produkte vor allem in Amerika. Um den Turnaround zu schaffen, setzt Hovsepian auf drei strategische Initiativen: Erstens Konzentration der Sales-Mannschaft auf Wachstumsmärkte und Stärkung des indirekten Vertriebs, zweitens Verschiebung der Produktentwicklung in Niedriglohnländer, dort sollen 700 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Der dritte Punkt sollen die administrativen Kosten reduziert werden. Im Linux/Microsoft-Geschäft sieht Hovespian vor allem für die Partner gute Perspektiven: „Wir haben unsere Initiative bei amerikanischen Konzernen begonnen und bewegen uns nun nach Europa und zu kleineren, von Partnern betreuten Accounts.“