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Rückkehr in die Gewinnzone

Novell schrumpft sich gesund

Nach roten Zahlen im Vorjahr arbeitete Novell im Schlussquartal des Fiskaljahres wieder profitabel. Trotz Zuwächsen in strategischen Segmenten ging der Gesamtumsatz des Software-Anbieters auf Quartalsbasis und über das gesamte Jahr deutlich zurück.

Autor:Michael Hase • 12.12.2006 • ca. 1:20 Min

Der Software-Anbieter Novell ist im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2005/06 (31. Oktober) in die Gewinnzone zurückgekehrt. Gegenüber einem Verlust von fünf Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum stieg das Nettoergebnis auf 23,7 Millionen Dollar. Allerdings ging der Umsatz im Berichtszeitraum von 288 Millionen Dollar deutlich (minus 15 Prozent) auf 245 Millionen Dollar zurück. Über das gesamte Geschäftsjahr sank der Umsatz unter die Milliarden-Dollar-Grenze, und zwar um sieben Prozent auf 967 Millionen Dollar. Der Nettogewinn reduzierte sich auf Jahresbasis von 378 Millionen auf 31,5 Millionen Dollar.

Trotz der mittelprächtigen Bilanz bezeichnete Volker Smid, Zentraleuropachef bei Novell, die Zahlen als zufrieden stellend. Begeistert sei er allerdings auch nicht. Zum einen arbeite das Unternehmen wieder profitabel, zum anderen habe Novell »in den strategischen Geschäftsfeldern Linux und Identity Management das Marktwachstum übertroffen «. Bei Linux-Produkten erreichte das Unternehmen einen Umsatz von 13 Millionen Dollar im vierten Quartal (plus 32,4 Prozent) und 45,2 Millionen Dollar im Fiskaljahr (plus 26,4 Prozent). Identity Management legte auf Jahresbasis ebenfalls um 30,4 Prozent zu. Mit einem Zuwachs von nur 3,5 Prozent erhielt das Geschäft aber auch in dieser Kategorie im Schlussquartal einen Dämpfer. Die höchsten Umsatzeinbußen verzeichneten die Workspace-Lösungen. So brachen die traditionellen Netware-Produkte, die Novell zu dieser Kategorie zählt, auf Quartals- (minus 70 Prozent) und Jahresbasis (minus 75 Prozent) ein. Für das laufende Geschäftsjahr 2006/2007 rechnet Novell insgesamt mit einem stagnierenden Umsatz, eventuell sogar mit einem weiteren Rückgang. Die Prognose liegt bei 945 Millionen bis 975 Millionen Dollar.

Bei den Zahlen handelt es sich nach Angaben von Novell um vorläufige Finanzergebnisse. Im Zuge der Affäre um Bilanzunregelmäßigkeiten bei einigen amerikanischen Top-Unternehmen überprüft auch der Software-Hersteller frühere Auszahlungen von Aktienoptionen an Mitarbeiter. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können sich nachträglich auf die Bilanz auswirken.