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Preisverfall und geringere Nachfrage setzt IT-Outsourcer unter Druck

Outsourcing: Krise nährt die Krise

Paradoxe Situation im IT-Oursourcing-Markt: Firmen sparen auch da, wo eigentlich Sparpotenziale möglich sein sollten. Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum die Anbieter von IT-Outsourcing nicht mehr mit einer Rückkehr zu zweistelligem Wachstum rechnen.

Autor:Martin Fryba • 15.10.2009 • ca. 0:55 Min

Vom Wachstum erfolgsverwöhnte IT-Dienstleister rechnen nicht mehr mit zweistelligen Wachstumsraten
Inhalt
  1. Outsourcing: Krise nährt die Krise
  2. Krise verstärkt gnadenlosen Preisdruck
  3. Preisspirale gefährdet alle

Ökonomen rufen zwar ein Ende der Weltwirtschaftskrise aus, doch die Dominoeffekte der schwersten Krise der letzten 80 Jahre sind noch lange nicht vorbei. Nach wie vor sparen viele Unternehmen eisern, und sie tun das auch dort, wo eigentlich jetzt Investitionen für die Zukunft notwenig wären, um mittel- bis langfristig Kosten zu senken, Geschäftsprozesse zu optimieren und so Effizienz und Produktivität zu erhöhen. Wie eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur aussehen könnte, darüber wird zwar nachgedacht, mehr aber zurzeit auch nicht.

Die Zurückhaltung spüren IT-Dienstleister, die mit ihren Outsourcing-Services in der Vergangenheit mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen konnten. Laut einer Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk rechnet keiner der führenden Beratungs- und Dienstleistungsanbieter damit, in diesem Jahr einen Umsatzanstieg über 10 Prozent erreichen zu können. Lediglich die Hälfte geht generell von einem Wachstum aus, und wenn überhaupt Wachstum, dann lediglich magere 1,1 Prozent, rechnet Lünendonk den Durchschnitt aus. 27 Prozent stellten sich gar auf eine Stagnation der Erlöse ein.

Im Gegensatz zum eigenen Geschäft, das bei solchen Umfragen immer schlechter beurteilt wird als der Gesamtmarkt, sehen die Anbieter die Perspektiven für den IT-Service-Markt generell etwas rosiger. Die Umsätze in den nächsten fünf Jahren würden im Durchschnitt um 8,7 Prozent zulegen, glauben die von Lünendonk befragten IT-Häuser. Vorausgesetzt, die jetzt schon beunruhigende Wettbewerbssituation wird sich nicht weiter verschlechtern.