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Chancen für die Industrie durch Nortels Gläubigerschutz

Ovum sieht Nortel als mögliche Beute für Cisco

Das Analystenhaus Ovum erwartet, dass die Restrukturierung von Nortel Chancen für andere Unternehmen bietet, Teile des Herstellers zu. Gerade für Cisco sind Teile von Nortel attraktiv.

Autor:Werner Veith • 19.1.2009 • ca. 0:55 Min

Ovum schätzt, dass sich Cisco die Situation von Nortel genau ansehen werde. Schließlich gebe es interessante Stücke, die der Netzwerkhersteller erwerben könnte. Auch für Juniper oder Tellabs sieht das Analystenhaus hier Gelegenheiten. Bei der 40- und 100-Gigabit-Technologie geht Ovum davon aus, dass alle Wettbewerber hier Interesse haben müssten. Außerdem gibt es da noch die 3G-Nachfolge-Technologie LTE (Long-Term-Evolution), auf die vielleicht Alcatel-Lucent, Nec oder ZTE ein Auge haben könnten.

Ovum erwartet keine großen Auswirkungen für die Industrie durch Nortels Gläubigerschutz. Der Niedergang des Unternehmens sei eine kontinuierliche Spirale abwärts gewesen. Durch den Gläubigerschutz sieht Ovum Chancen für andere Unternehmen die Lücken auszufüllen, die dadurch entstehen. Schließlich könne Nortel nicht mehr die Weiterentwicklung ihrer Produkte garantieren.

Außerdem habe der Hersteller so große Handlungsspielraume verloren. Der Wettbewerb werde dies nutzen, um die Anbieterlandschaft dramatisch zu ihren Gunsten zu verändern. Gleichzeitig sieht das Analystenhaus in dem Fall Nortel ein Beispiel, wie die Wirtschaftkrise Unternehmen mit einem hohen Schuldenstand abstrafe.

Kurz vor dem Antrag bei Gericht war Nortel dabei, von vier auf drei Business-Units zu gehen. Dabei sollte die Service-Devision in MEN (Metro-Ethernet-Networks), Enterprise-Solutions und Carrier-Networks aufgehen. Positiv ist Ovum, dass der Enterprise-Bereich gestrafft und Legacy-Technologie gestoppt werde.

Eines der Dauerprobleme von Nortel war, dass es dem Unternehmen nicht gelang, ihre Produkt-Silos aufzubrechen. Diese sind durch den Kauf von Bay Networks in 1998 entstanden.