RFID für die Holzhackerbuam
Während Radio Frequency Identification (RFID) im Einzelhandel langsam von der Pilot- in die Produktivphase eintritt, hat sich die Funktechnologie in anderen Bereichen wie der Forstwirtschaft schon relativ weit durchgesetzt.
Baumstämme sind hochwertige Wirtschaftsgüter. Allerdings war bisher ein relativ hoher Streuverlust vom Fällen bis zur Weiterverarbeitung unvermeidlich, die Unterscheidung zwischen hochwertigem und minderwertigem Holz nicht einfach. Da dieser Leidensdruck angesichts steigender Preise für den Rohstoff Hiolz groß ist, ist nun auch das Interesse an technischen Abhilfen erheblich. »Bei den großen Sägewerken gibt es bereits starke Forderungen nach RFID«, urteilt Forst-Experte Hagen Amberger. Ein neues Tracking-System wie beispielsweise von Czewo auf Basis von RFID-Technologie ermöglicht den Forstbetrieben den Aufbau einer durchgängigen, optimierten Informations- und Prozesskette. Der Einsatz der RFID-Technologie läuft wie folgt ab: Der Waldarbeiter bzw. die Holzerntemaschine befestigt mit Hilfe eines Spezialhammer einen RFID-Tag in den Baumstamm. Der Tag beinhaltet als einzige Information eine ID-Nummer, die zusammen mit den spezifischen Daten des Holzstammes (Baumart, Länge, Durchmesser, Qualität) mit Hilfe eines Handheld-Computers drahtlos an eine zentrale, relationale Datenbank übertragen wird. In dieser Datenbank werden sämtliche Informationen zusammengeführt und stehen jeden Beteiligten in der Prozesskette zur Verfügung.
Ferner kann die Datenbank als Steuerungs- und Abrechnungsgrundlage eingesetzt werden. Zieht nun der Holz-Rücker die Stämme an die Waldstraße, so kann er mit Hilfe eines Lesegerätes die Tag-Nummern der einzelnen Stämme erfassen und direkt an die Datenbank übertragen. Dort wird der Datensatz der ersten Übertragung durch den Waldarbeiter mit den Daten des Lesegerätes des Holzrückers verglichen. Es entsteht eine Differenzliste, aus der erkennbar ist, ob der Rücker alle gefällten Stämme aus der Waldfläche an die Waldstraße gezogen hat oder ob einzelne Stämme noch im Wald liegen. Die Holzrückung wird solange fortgesetzt, bis alle vom Waldarbeiter mit einer ID-Nummer versehenen Stämme an die Waldstraße gerückt und erfasst wurden.
Beim Aufladen der Stämme am LKW kann der Fahrer, ebenfalls mit Hilfe eines Lesegeräts, die ID-Nummern der geladenen Stämme einlesen und die erfassten Daten an die Datenbank übermitteln. Auch an dieser Stelle entsteht »Just-in-Time« eine Differenzliste zwischen den an die Waldstraße gerückten und den auf den LKW geladenen Stämmen. An der letzten Stelle des Holzernteprozesses, bei Anlieferung im Sägewerk, wiederholt sich dieser Vorgang zum dritten Mal. Die ID-Nummern der angelieferten Stämme werden von einem im Werk installierten Lesegerät erfasst und an die zentrale Datenbank übergeben. Der Vergleich mit den Daten der einzelnen Prozessschritte Fällen, Rücken und Transport zeigt die Vollständigkeit der Lieferung oder die noch auszugleichenden Differenzen.
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